Das zarte Pflänzchen Spielbetrieb

Marcel Peters führt die Handballfreunde in die Saison. (Foto: Heidrun Riese)
04.10.20

Corona stellt die Handballer in dieser Saison vor neue Herausforderungen. Während die Jugend-Teams in der gerade beendeten Qualifikation bereits erste Erfahrungen unter den neuen Bedingungen gesammelt haben, befinden sich die Senioren-Mannschaften in den letzten Zügen der Vorbereitungsphase. Auch wenn Training und Spiele nach der langen Zwangspause wieder erlaubt sind, so herrscht doch weiter eine gewisse Unsicherheit. Das sagen die Trainer der ersten Mannschaften und die Offiziellen der Vereine zu den Beeinträchtigungen durch die Pandemie und den Aussichten für 2020/2021:

 

Handballfreunde Reckenfeld/Greven 05:

"Seit wir mit 30 Leuten in die Halle dürfen, können wir eigentlich normal trainieren", berichtet Daniel Markmeyer, der die Kreisliga-Männer zusammen mit Marcel Peters trainiert. "Die einzige Einschränkung war, dass wir lange die Duschen nicht nutzen durften."

"Etwas spannend ist das jetzt natürlich schon alles", findet Andy Storkebaum, Geschäftsführer des Vereins. "Wir mussten uns mit Flächen- und Hand-Desinfektionsmitteln und passenden Spendern eindecken, die Halle wird beschildert, damit die Zuschauer auf Abstandsgebot und Maskenpflicht hingewiesen werden. Prinzipiell kennt das ja jeder aus dem Alltag mittlerweile, für uns ist das jetzt aber mal 'die andere Seite' - jetzt sind wir mal nicht Kunde, sondern Anbieter. Da der Zuschauervorraum der Emshalle zu klein ist, um das Abstandsgebot für die kommenden und gehenden Zuschauer und die Kunden an der Theke umzusetzen, können wir das Catering nicht wie gewohnt anbieten. Aber wir haben uns schon ein paar Gedanken gemacht, wie wir die Zuschauer trotzdem bewirten können. Diese wollen wir noch mit der Stadtverwaltung abstimmen."

 

SC Greven 09:

"In den ersten ein, zwei Wochen war es noch ungewohnt, weil wir pro Hallenteil nur mit zehn Personen trainieren durften", berichtet Daniel Geers, der die Landesliga-Damen zusammen mit seiner Frau Miriam coacht, von der Anfangszeit unter Corona-Bedingungen. "Da wir als Trainer zu zweit sind, war das nicht so das Problem. Aber erst, als bis zu 30 Personen zusammen in der Halle trainieren durften, konnten wir durchstarten. Vorher waren auch keine Spiele möglich. Wenn sich alle ein bisschen zusammenreißen und an die Grundregeln halten, sehe ich eine gute Chance, dass die Saison zu Ende gespielt werden kann."

"Alle unsere Damen und Mädchen wollten gerne wieder Sport machen. Daher haben wir zum Restart mit unserer Fussballabteilung gesprochen, weil wir noch nicht wieder in die Halle durften", berichtet Abteilungsleiterin Annette Wilbers-Noetzel. "Mit Öffnung der Rönnehalle kam viel Arbeit auf uns zu, da wir die Corona-Schutzvorgaben von Land und Stadt für unsere Handballabteilung übersetzen oder auch Desinfektionsmittel und Spender anschaffen mussten. Die Mannschaften mussten ihre Trainingszeiten verkürzen, damit sie nicht in der Halle aufeinandertreffen. Es ist viel Bürokratie notwendig, zahlreiche Listen werden geführt und müssen archiviert werden. Bislang dürfen wir kein Catering machen. Dadurch fallen natürlich Einnahmen weg. Kosten wie zum Beispiel für die Schiedsrichter bleiben. Wie die Saison unter solchen Vorzeichen finanziell endet, weiß ich noch nicht. Es ist auch schon ein Qualispiel der C1 gegen Wettringen ausgefallen, weil dort die Corona-Quarantäne von ein paar Spielerinnen zur Absage führte. Dies zeigt, wie schnell das zarte Pflänzchen Spielbetrieb in dieser Saison immer wieder Pausen einlegen kann. Wir hoffen das Beste, sind aber auf alles vorbereitet."

 

SC Falke Saerbeck:

"Das ein oder andere Spiel könnte ausfallen, davon gehe ich aus", rechnet Udo Wels, Trainer der Bezirksliga-Frauen, nicht mit einem reibungslosen Ablauf. "Durch den eng gestrickten Spielplan gibt es keine Chance, diese Spiele nachzuholen, außer zu Trainingszeiten. Aufgrund der Situation kann ich mir nicht vorstellen, dass die Saison regulär zu Ende geht."

"Einer für alle und alle für einen - ein Spruch, der nicht nur beim Handball zählt, vorallem zur jetzigen Zeit", findet Vanessa Krude, Abteilungsleiterin und Spielerin im Bezirksliga-Team. "Wir freuen uns, dass wir wieder spielen können und halten uns an alle Regeln. Denn wir wollen uns und unsere Gegner sogut es geht schützen, damit der Saison nichts im Wege steht."

 

Von Heidrun Riese