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Handball: Strukturreform

Die „Bezirksliga Münster“ kommt

Münster

Als er das Kind beim Namen nannte, wehte Michael Neuhaus, Präsident des Handballverbandes Westfalen, ein rauer Wind entgegen. Dabei ist die „Ligenstruktur“ halb so wild.

Michael Schulte

Hiltrup gegen Havixbeck: Das Duell der kurzen Wege gilt in der neuen Bezirksliga Münster.
Hiltrup gegen Havixbeck: Das Duell der kurzen Wege gilt in der neuen Bezirksliga Münster. Foto: Marco Steinbrenner

Manchmal hilft es, wenn man miteinander spricht. Genau diese Erfahrung machte Michael Neuhaus, Präsident des Handballverbandes Westfalen, als er die „Ligenstruktur“ vorstellte. In der Tat ein sperriger Begriff, der so manchen Vereinsvertreter Ungemach wittern ließ. Dabei war doch gar nichts passiert. Von „Abschaffung der Bezirksligen“ war die Rede, was nicht stimmt. „Machtverlust“ und „Degradierung“ für die zwölf Handballkreise und vielen Clubs wurde befürchtet, was völlig falsch ist. Und das angebliche „Kompetenzgerangel“ hat es in Wahrheit nicht gegeben.

Was ist neu? Wo bisher im Amateurbereich der Handballer drei Ebenen (Verband, Bezirk und Kreis) für die einzelnen Klassen zuständig sind, entfällt zur kommenden Saison 2016/17 die mittlere. Und das hat in der Tat Auswirkungen auf die bisherige Bezirksliga. Aber eben nur in der Zuständigkeit, die dann beim Kreis liegen wird. „Wir möchten mit dieser Änderung die Kreise in ihrer Breite und Zuständigkeit stärken. Sie können Überlegungen anstellen, mit anderen Kreisen zu fusionieren. Sie können sich nach ihren Vorstellungen aufstellen. Und sie werden mit Sicherheit Kosten sparen, wenn sich das meiste Geschehen im Kreis abspielt und die langen Auswärtsfahrten entfallen.“ All das, so Michael Neuhaus, sei den Vereinsvertreten bekannt. Aber so richtig scheint das (noch) nicht angekommen zu sein. Vorteilhaft wird sich das auch auf die Schiedsrichterkosten auswirken, weil der Kreis nun seine eigenen Leute vor Ort einsetzen wird. Und nicht, so Michael Neuhaus, „einen Euregio-Schiri in Blomberg pfeifen lässt“. Zudem lassen sich so die Unparteiischen auch gezielter fördern.

Die Reform ist einstimmig beschlossen worden. Und mit der Zuständigkeit für die bisherige Bezirksliga erhielt der Kreis auch die Befugnis, dem Kind einen Namen zu geben. In Münster hat man sich für „Bezirksliga Münster“ entschieden: Je einmal für Männer (mit 14 Teams) und Frauen (zwölf Teams). Bestückt werden die Ligen mit den Mannschaften des Kreises Münster, die sich aktuell in den Bezirksligen 2 und 3 befinden und nicht in die Landesliga auf- bzw. in die Kreisliga absteigen. Der neue Kreisvorsitzende Daniel Hooge: „Ob es Relegationsspiele gibt, ob vermehrt Aufsteiger aus der Kreisliga hochgehen, das alles lässt sich heute noch nicht sagen. Da muss man immer abwarten, was von oben herunterkommt.“ Eine Fusion mit Euregio ist derzeit nicht angedacht.