Alte Handball-Hasen wie Uli Volkmann sind stets zur Stelle, wenn Not am Mann ist. Im Sommer hat der Rückraumspieler die 1. Mannschaft der Handballfreunde Reckenfeld/Greven 05 Richtung Reserve verlassen, um kürzer zu treten. Weil das Kreisliga-Team nun aber dringend Unterstützung brauchte, hat der 37-Jährige nicht lange gefackelt und mit seinem Altersgenossen Carsten Lübbeling am Samstag für beide Mannschaften gespielt. GZ-Mitarbeiterin Heidrun Riese sprach mit dem Linkshänder über seinen langen Handball-Samstag ... und seine Folgen.
GZ: Na, hast du die beiden Spiele gut überstanden?
Uli Volkmann: Mir tut alles weh. (grinst) Aber ich weiß ja, woher die Schmerzen kommen.
GZ: Du hattest am Samstag auch ein strammes Programm, noch dazu auswärts: 15.30 Uhr das Spiel mit der Zweiten in Sendenhorst, 18 Uhr das Spiel mit der Ersten in Lengerich. War das nicht sogar ein bisschen knapp?
Volkmann: Zwischen den Spielen zu duschen, daran war nicht zu denken. Carsten und ich sind direkt nach Spielschluss ins Auto gestiegen und losgefahren. Von Sendenhorst bis Lengerich haben wir eine gute Dreiviertelstunde gebraucht und waren dann 15 Minuten vor Spielbeginn in der Halle. Das hat gereicht. Sportsachen hatten wir schließlich noch an und da wir schon gespielt hatten, mussten wir uns nur ein bisschen aufwärmen.
GZ: Das Spiel mit der Zweiten habt ihr gewonnen, 29:25. Das Spiel mit der Ersten habt ihr verloren, 26:28 ...
Volkmann: Das Spiel mit der Zweiten war schlecht, aber wir haben es relativ locker gewonnen. Im Spiel mit der Ersten haben wir in der ersten Halbzeit in der Deckung schlecht gestanden und zur Pause mit 10:17 hinten gelegen. In der zweiten Hälfte ist es besser gelaufen, aber die Lengericher konnten die Führung über die Zeit retten. (grinst) Aber wenn wir zehn Minuten länger gespielt hätten, dann wären sie reif gewesen.
GZ: Du bist Spieler der Zweiten und bereitwillig eingesprungen, als die Erste Hilfe brauchte. Ist das für dich eine Selbstverständlichkeit?
Volkmann: Wenn´s hart auf hart kommt, helfe ich natürlich gerne aus. Aber ich glaube nicht, dass das oft der Fall sein wird. Am Samstag war die Personalsituation schon schwierig, immerhin sind mit Stefan Heming und Christoph Pröbsting gleich zwei Linkshänder ausgefallen. Ich bin Linkshänder, das war natürlich praktisch, auch wenn ich mit den neuen Leuten in der Ersten nicht so eingespielt bin wie mit der alten Truppe.
GZ: Du sagst, dass dir alles wehtut, aber du klingst nicht so, als würdest du deinen langen Handball-Samstag bereuen.
Volkmann: Es war eine witzige Sache. Man muss schließlich auch mal austesten, ob das in unserem Alter noch geht - Carsten und ich sind jetzt 37. Im Nachhinein ist es ein schönes Gefühl, wenn einem die Gräten wehtun und man weiß weshalb. (grinst) Außerdem hatte ich so am Sonntag einen Grund faul zu sein, einfach auf der Couch zu liegen und Handball-WM zu gucken.
Quelle: Grevener Zeitung
GZ-Interview mit Uli Volkmann
03.02.09