Das war dann wohl doch zu schön, um wahr zu sein: Zweitliga-Vizemeister MTV Altlandsberg sagt die Teilnahme an der Aufstiegsrunde ab (soweit die Fakten), auch der VfL Wolfsburg verzichtet als erster Nachrücker auf den Start bei den Play-Offs (soweit die Hoffnung) und lässt freundlicherweise den Handballerinnen des SC Greven 09 den Vortritt (soweit das Wunschdenken).
Doch derartigen Spekulationen hat Berndt Dugall am Dienstag klipp und klar eine Absage erteilt. "Einen Nachrücker sehen unsere Durchführungsbestimmungen nichts vor", betonte der Vorsitzende der Handball-Bundesliga-Vereinigung der Frauen (HBF) auf Nachfrage der Westfälischen Nachrichten und erstickte die Ambitionen des VfL Wolfsburg (Trainer Michael Funke: "Warum sollten wir auf die Teilnahme an den Play-Offs verzichten?") und des SC Greven 09 (Eva Wortmann "Gehen Sie mal davon aus, dass wir antreten, wenn wir gefragt werden") damit im Keim. Stattdessen beschert der Rückzug des MTV Altlandsberg dem Südstaffel-Dritten HSG Bensheim Auerbach einen Freifahrtschein ins Play-Off-Finale.
Den Verzicht hatte der Vorsitzende des MTV direkt nach dem letzten Saisonspiel verkündet. "Zu diesem nicht leichten Entschluss sind wir nach reiflicher Überlegung im Einvernehmen mit Mannschaft und Trainer-Team gelangt", erläuterte André Witkowski. "Vor der Teilnahme an den Play-Offs muss man verbindlich erklären im Fall des Falles auch in die Erste Liga aufzusteigen. Das können wir aber guten Gewissens nicht tun." Weder genüge die Größe der Halle den spieltechnischen Anforderungen der Ersten Liga, noch sei der notwendige Etat für einen in der höchsten Klasse konkurrenzfähige Kader zu erwirtschaften.
Altlandsberg feiert in der kommenden Saison also ein Wiedersehen mit dem SC Greven in der neue eingleisigen Zweiten Bundesliga - sofern denn die 09erinnen die Lizenz erhalten. Wasserstandsmeldungen dazu wollte Berndt Dugall am Dienstag nicht geben. "Vor dem 10.Mai ist keine Entscheidung zu erwarten, da ja auch noch die potenziellen Aufsteiger ihre Unterlagen abgeben können", erklärte er.
Quelle: Westfälische Nachrichten
Zu schön, um wirklich wahr zu sein
20.04.11