Chinesische Wundertüte bei 09

21.08.12

Über koreanischen Frauenhandball kann Franziska Heinz, Ex-Weltmeisterin im Handball, einiges erzählen. Aber über chinesischen? "Das ist ein Gegner voller Überraschungen", blickt die Trainerin der 09-Zweitligahandballerinnen gespannt auf das Testspiel am heutigen Mittwoch um 19.30 Uhr gegen den Erstligisten Shanghai Handball Club.

In der Emssporthalle treffen die Damen von Franziska Heinz auf Spielerinnen wie Wu Yin oder Kong Yan. Namen, die sie noch nie gehört haben. Genauso wenig wissen sie über die Leistungsstärke des chinesischen Handballs.

Ganz allgemein sagt Franziska Heinz über den asiatischen Handball: "Er ist schnell, die Spielerinnen lassen den Ball laufen. Sie sind in der Regel sprunggewaltig und decken offensiv." Beim Studium des Shanghai-Kaders hat sie aber festgestellt, dass die Damen recht groß sind. Ob ihr Wissen also auf die Chinesinnen zutrifft? Erst am Mittwochabend werden die 09erinnen sehen, was auf sie zukommt - wenn die Testpartie, die einzige von Shanghai in NRW während seines Deutschland-Trainingslagers, angeworfen wird.

Ganz schön

"Es wird für uns auf jeden Fall ein anderes Testspiel als die anderen, die man zum Teil gut kennt, und das ist ja auch mal ganz schön", findet Heinz. Sie feilt in diesen Tagen besonders an der Abwehr, studiert die 3-2-1-Defensive weiter ein und hat auch ein bisschen Angriff trainiert. Insgesamt hakt es drei Wochen vor Saisonbeginn noch bei den 09erinnen, was die Trainerin nicht erschüttert: "Wir haben ja noch Zeit."

Die Neuzugänge machen sich gut, die jungen Spielerinnen tasten sich langsam an die andere Gangart in der 2. Liga heran. Sie werden bei Turnieren viel über Außen eingesetzt, dort, wo die 09erinnen weiterhin Bedarf haben. Jenny Volkmer, auf Linksaußen gesetzt, laboriert immer noch an ihrem Kreuzbandriss. Ebenfalls noch nicht spielbereit ist Rückraumshooterin Ania Jaszczuk nach ihrer Schulter-OP.

Nicht glücklich war Heinz zuletzt mit dem Auftritt beim Turnier in Everswinkel, auch wenn Greven es gegen den Drittligisten PSV Recklinghausen gewann: "Das war bis jetzt unser Tiefpunkt, da hat nichts zusammengepasst." Das sah man auch beim ersten Spiel gegen den Oberligisten DJK Everswinkel, der in den ersten 15 Minuten sogar in Führung lag.

Besser

Aber schon in der nächsten Trainingseinheit berappelten sich die Damen wieder: "Das sah dann doch wieder nach Handball aus."

Wie immer in der Vorbereitung, machen sich die vielen Abstimmungsprobleme bemerkbar. Da stößt die linke Seite zu weit vor, da wird zu früh geholfen oder auch mal gar nicht. "Das bekommt man nur über Testspiele hin", weiß Franziska Heinz. Gerne auch gegen Shanghai.

Quelle: Grevener Zeitung