HF-Reserve spielt trotz Überlegenheit nur Unentschieden
"Ein verlorener Punkt, keine Frage", meinte 05-Trainer Andy Storkebaum nach dem 19:19 (10:10)-Unentschieden der zweiten Mannschaft der Handballfreunde Reckenfeld/Greven 05 beim SV Adler Münster III am Sonntagmorgen zum unzeitigen Anwurf um 10 Uhr morgens. "So kurios sich das anhört, das ist eine echte Waffe im Arsenal der Adler", weiß der Coach der Handballfreunde um das Alleinstellungsmerkmal, das die frühe Tageszeit vor allem für die diese nicht gewöhnten Gästeteams darstellt. "Da ist der Kreislauf mitunter einfach noch nicht richtig in Schwung." Doch in dieser Hinsicht machte er seinen Spielern nicht einmal einen Vorwurf.
Vielmehr sah Andy Storkebaum Symptome dafür bei der gegnerischen Mannschaft, die sich stets unheimlich lange Zeit nahm, um in den eigenen Angriff zu kommen. Darunter mischte sich auch eine deutliche Kritik des Grevener Übungsleiters. "Ich hätte es zwar an ihrer Stelle genauso gemacht", richtete Andy Storkebaum diese keineswegs an die Heimmannschaft, die so ihren erfahrenen und gegenüber dem jungen HF-Team deutlich älteren Spielern immer wieder kurze Verschnaufpausen ermöglichte, sondern vielmehr an den Schiedsrichter. "Das darf so nicht durchgelassen werden, da muss das passive Vorwarnzeichen her!", forderte er. Doch genau das zeigte der Unparteiische eben nicht, stattdessen nutzte er besagtes Passiv-Zeichen umgehend bei den 05ern, wenn diese mal nicht binnen einer halben Minute zum Torabschluss kamen. "Wenn ein Team mit einem Durchschnittsalter von Mitte zwanzig gegen ein Team mit einem Durchschnittsalter von - charmant geschätzt - über vierzig antritt und der Schiri zeigt bei dem jungen Team sechs Mal Zeitspiel an, bei den alten Herren aber nur einmal, dann muss man nicht Einstein sein, um zu sehen, dass hier riesige Fehler beim Schiedsrichter passiert sind."
War dies entscheidend dafür, dass sein Team nicht gewonnen hatte? "Zweifellos!", bestätigte Andy Storkebaum, wusste aber dennoch, dass es letztendlich auch nur einen weiteren Treffer benötigt hätte, um den eigentlich leistungsgerechten Sieg trotzdem einzufahren. "Das war unser Anteil an der Niederlage", erinnerte sich der 05-Trainer dann doch noch an die durchwachsene Wurfquote und bilanzierte daher nicht ohne eine kleine Spur Wehmut. "Hauptsache nicht verloren." So mausert sich die 05-Reserve zu so etwas wie den Meistern des Unentschiedens - nach nur vier Saisonspielen stehen bei ihnen dieser bereits zwei zu Buche, sicher ein Kuriosum im Handball.
HF II: Kai-Julian Feldhues, Stefan Kenski - Heiko Meier (8), Marc Beering (6/3), Manuel Wenners (2), Florian Althoff (1), Torben Pinnow (1), Sven Unrau (1), Laurin Kaposty, Philipp Konermann, Yannick Wölker, Leo Zhang
Quelle: Westfälische Nachrichten