Bunte Mischung aus Stark und Schwach

Walter Kusmitsch, hier selbst für die Handballfreunde am Ball, ist im Moment ganz und gar nicht angetan von seiner A-Jugend. (Foto: Heidrun Riese)
14.02.18

Auf und Ab der Nachwuchsteams der Handballfreunde am Karnevals-Wochenende. Während die A-Jugend kräftig Prügel bezog, konnte die D-Jugend ihre beiden Spiele gewinnen.

 

Eine Halbzeit zum Fürchten

A-Jugend der Handballfreunde wird von Everswinkel überrollt

Als "grauenhaft" umschrieb Trainer Marcel Peters, der gemeinsam mit Walter Kusmitsch die A-Jugend der Handballfreunde Reckenfeld/Greven 05 trainiert, die Leistung seiner Mannschaft in der ersten Halbzeit gegen den SC DJK Everswinkel am Samstagnachmittag. Nichts war es mit jecker Karnevalsstimmung bei den 05ern, tatsächlich mutete es eher an, als fielen Volkstrauertag und Karfreitag auf einen Tag. Mit 11:27 lagen die Handballfreunde in eigener Halle zur Pause zurück, "eine Halbzeit zum Fürchten", wie Walter Kusmitsch es umschrieb.

Zwar besserte sich die Einstellung der Gastgeber nach dem Seitenwechsel, und folglich zeigte auch die Leistungskurve deutlich nach oben. An einer klaren Niederlage konnte das jedoch nichts ändern, der Sieg ging mit 48:30 verdient an die starken Gäste. "Eine gute Mannschaft, sicherlich", erkannte Marcel Peters die Stärken der Everswinkler durchaus an. Dass seine Mannschaft sich aber in der ersten Halbzeit komplett ohne Gegenwehr praktisch ergab, ärgerte ihn maßlos. "So richtig verwundert bin ich aber nicht, Trainingsbeteiligung und -einstellung stimmen derzeit bei manchen Spielern einfach nicht", schimpfte er.

Die vierte Niederlage in Serie - die dritte nacheinander mit acht oder mehr Toren Unterschied - lassen die Handballfreunde langsam den Anschluss an die anderen Mannschaften der Kreisliga verlieren. "Das muss eigentlich nicht sein, wir haben in dieser Saison, zum Beispiel gegen Hiltrup oder die JSG Tecklenburger Land, durchaus bewiesen, dass wir an guten Tagen mitspielen können. Derzeit rufen die Jungs aber ihr volles Potential einfach zu selten ab", meinte Walter Kusmitsch, der gemeinsam mit Marcel Peters auf Besserung in den verbleibenden Saisonspielen hofft, um danach doch noch ein versöhnliches Saisonfazit abgeben zu können.

HF-A: Stefan Kenski (17 Paraden) - Paul Haje (10 Tore, davon 1 Siebenmeter), Nick Stromberger (7), Niklas Haßmann (3), Moritz König (3), Jonas Neyer (3), Lukas Berstermann (2), Lukas Unrau (1), Jens Utrup (1), Mateusz Gucz, Leo Zhang

 

Die ganze Mannschaft geht als Zebra 

Mal schwarz, mal weiß: Zwei Siege für die HF-D-Jugend am Karnevalssamstag

Die D-Jungs der Handballfreunde haben sich fürs Karnevalswochenende was Besonderes ausgedacht: Die ganze Mannschaft geht als Zebra! Anders ist der Auftritt beim Turnier in Warendorf am Faschingssamstag kaum zu erklären, denn: Teils war’s schwarz, teils war’s weiß, insgesamt sah’s ganz hübsch aus - und war angesichts zweier Sieger auch tierisch erfolgreich. Dennoch: Trainerin Heike Krumbeck sprach - ganz Zebra-like - von "sehr hellen und sehr dunklen Momenten".

In der Anfangsphase des Auftaktspiels gegen die Warendorfer SU freilich waren die dunklen in der Überzahl - es war geradezu zum närrisch werden für die Übungsleiterin: "Unnötige Ballverluste", notierte Krumbeck, und noch schlimmer: "Phasenweise Standhandball - und zwar in Abwehr und Angriff." Doch es lief wie bei einem Griesgram, der an den bunten Tagen plötzlich ganz jeck wird: Auf einmal warfen die 05er doch noch eine Runde Kamelle. Mit einer Meisterleistung im Beton anrühren und einer fulminanten Drei-Tore-Serie und kurz vor der Pause stellten die Grevener den 9:4-Halbzeitstand her. Leider allerdings grüßte nach dem Seitenwechsel das sportliche Murmeltier: "Wir haben wieder total unkonzentriert begonnen", monierte die HF-Verantwortliche. Die Krumbeck-Sieben traf kurzzeitig nix, die Gastgeber rochen wieder Lunte, die Nummer wurde richtig eng - sodass ein neuerlicher Aufmerksamkeitsschub dringend vonnöten war: jetzt wieder ein paar helle Momente, 15:10 am Ende, gerade noch mal gut gegangen.

Doch die Suche nach der Leichtigkeit, sie ging im zweiten Match gegen Westfalia Kinderhaus weiter für die Sportsfreunde von der Ems: "Kinderhaus hatte einen famosen Torwart und einen starken Rückraum", berichtete Krumbeck. "Allerdings waren die nur mit fünf Feldspielern unterwegs. Trotzdem haben wir uns schwer getan." Sekunden vor der Pause rappelte es so noch mal in der HF-Kiste - 7:7-Remis beim Gang in die Kabinen. Dort muss sich Max Schuhmann richtig was vorgenommen haben: Zurück auf der Platte avancierte der 05-Schnapper zum Hexenmeister. "Da waren tolle Paraden dabei", lobte die Chefin, die nun miterlebte, wie ihre Schützlinge eine alte Handball-Weisheit bestätigten: Wenn der Keeper gut drauf ist, beflügelt das meist die ganze Truppe. Auch in der Vorwärtsbewegung begannen sie fortan zu zaubern: pfiffigeres Zusammenspiel, gescheite Außen- und Kreisanspiele - das verschaffte den Gästen den entscheidenden Vorsprung. Westfalias Anschlusstreffer zum 13:12-Endstand verdarb die rot-weiße Sause nicht mehr.

HF-D: Leon Wieskötter, Max Schuhmann - Linus Krumbeck (10), Henning Otte (9), Philip Derksen (7), Linus Brinkmann (1), Daniel Dick (1), Frederik Opitz, Leon Schumacher, Julius Uennigmann, Tristan Witte