Dass Torsten Hirsch und Nils Babin zusammen vor der Franziskuskirche standen, ist schon eine ganze Weile her. 15 Jahre, um genau zu sein, auf den Tag. Am 12. August 1994 heiratete der Jugendkoordinator der Handballfreunde Reckenfeld/Greven 05 seine Sabine. Babin - heute Torwart der Zweitliga-Handballer des TV Emsdetten, damals Mini-Handballer beim SC Reckenfeld - war dabei.
Hirsch war damals Trainer der SCR-Minis. Die wollten ihrem Coach zur Hochzeit eine Freude bereiten und bauten sich vor der Kirche auf. "Das war eine echte Überraschung, als die Jungs damals Spalier standen - meine Jungs", erinnert sich Hirsch gerne an diesen Tag zurück und weiß auch noch: "Jeder hatte eine Rose in der Hand und hat artig gratuliert!"
Ewig her
Für Babin, heute 22 Jahre alt, ist das Ereignis ewig her. "Gott, da war ich sieben", staunt er, "und in der zweiten Klasse, heute bin ich im zweiten Studienjahr!" Damals - man glaubt es kaum, wenn man den heute 1,94 großen Torwart sieht - war Babin alles andere als hoch gewachsen. "Ich war ganz lange richtig klein", verrät er. Daran erinnert sich auch sein einstiger Trainer - und an die Anzüge, die seine Minis zur Hochzeit getragen haben. Hirsch: "Das waren die neuen Trainingsanzüge, Ballonseide in silberblau." Babin lacht: "Die waren echt hässlich, so im Nachhinein."
Das T-Shirt, das die SCR-Minis Hirsch zur kirchlichen Trauung geschenkt haben, ist ebenfalls in bleibender Erinnerung geblieben. Ohne sich das T-Shirt anzusehen, weiß Babin noch, was sie damals auf den Stoff gemalt haben: "Eine Sonne und ein Kleeblatt!" Damit der Trainer auch nicht vergisst, wer ihm das tolle T-Shirt geschenkt hat, steht in großen Buchstaben darauf: "Minis 1994". Und natürlich haben auch alle Minis unterschrieben.
Das T-Shirt liegt nicht einfach nur im Schrank herum. "Ich habe es angezogen, als ich ich selber noch trainiert habe", berichtet Hirsch. "Jetzt ziehe ich es an, wenn ich zu Hause auf dem Crosser laufe." Jedes Mal, wenn er es überstreift, denkt Hirsch an die Hochtzeit zurück.
Sieben Jahre
Nils Babin trainierte er von den Minis bis zur D-Jugend, ganze sieben Jahre lang. Zu sehen, was aus seinem Schützling geworden ist, macht den HF-Jugendkoordinator stolz. Geahnt hat er es damals nicht. "Man kann in dem jungen Alter nur schwer abschätzen, wie weit es jemand bringen kann", meint Hirsch und betont. "Aber Nils war schon als Kind trainingsfleißig, gallig und seine Eltern standen absolut hinter ihm. Dazu kommt, dass er das Glück hat, Emsdetten als Zweitligisten in unmittelbarer Nachbarschaft zu haben." Während beide in der Eisdiele gegenüber der Franziskuskirche sitzen und Erdbeerbecher löffeln, kann sich Hirsch, immer auf der Suche nach Neuverpflichtungen für die Handballfreunde, nicht verkneifen: "Ich würde mich freuen, in zehn Jahren noch mal hier zu sitzen und Nils als Neuzugang vorzustellen!"
Quelle: Grevener Zeitung
Als Nils Babin noch ein Handball-Mini war...
12.08.09