HF I unterliegen im Spitzenspiel
Es war ein Tag, an dem einfach nichts zusammen lief. Dass dieser Tag ausgerechnet der des Handball-Kreisliga-Spitzenspiels war, ist für die Handballfreunde Reckenfeld/Greven besonders bitter: Durch die 22:29 (10:12)-Niederlage am Samstagnachmittag beim Verfolger Westfalia Kinderhaus II verlieren sie ihren Spitzenplatz an eben jene Westfalia und laufen jetzt ihrerseits um einen Zähler hinterher.
Erste Hälfte im Rahmen
Im ersten Durchgang hielt sich alles noch im Rahmen, allerdings lagen die HF immer zwei, drei Tore hinten. Drei Minuten vor Schluss waren sie um ein Tor heran (10:11), verpassten dann aber den Anschlusstreffer zum Unentschieden. Stattdessen traf erneut Kinderhaus. "Wir haben vorne zu viel verworfen, nicht unser Angriffsspiel aufgezogen", moniert Trainer Christian Hülskötter, der an diesem rabenschwarzen Samstag selbst ohne Treffer blieb.
Zweite Hälfte
Aus der Kabine kamen die HF mit guten Vorsätzen, hatten den Ball und schafften es, vier Angriffe in Folge neben oder ans Tor zu setzen. Fehlpässe beim Tempogegenstoß, Fehlwürfe vom Kreis und aus dem Rückraum, mal rechts vorbei, mal an die Latte, und schon war Kinderhaus auf 10:15 davon geeilt. "Danach war bei uns ein Bruch, man merkte, dass die Mannschaft nicht mehr an den Erfolg glaubt", beobachtete Hülskötter.
Bei den HF lief jetzt gar nichts mehr. 17:27 lag man zwischenzeitlich hinten, ein Debakel deutete sich an. Symptomatisch, dass Hülskötter selbst nach einer Zwei-Minuten-Strafe zu früh zurück aufs Feld eilte und promt erneut die beiden Finger sah. "Jeder war nur noch mit sich selbst beschäftigt und nicht mit der Mannschaft oder dem Spiel", erklärte Hülskötter. Am Ende konnten die HF die Niederlage gerade noch in erträglichen Grenzen halten, die Punkte sind trotzdem weg - und damit die Tabellenführung.
HF I: Maurice Dornbusch, Dennis Wiening - Stefan Heming (6/3), Michael Hendricks (4), Thomas Menke (4), Timo Fieke (2), André Ortmeier (2), Marco Redmer (2/2), Sebastian Näfelt (1), Tim Wienkamp (1), Max Antemann, Dimitri Barwich, Christoph Hoffmann, Christian Hülskötter
GZ-Interview von Claudia Ix mit Christian Hülskötter, Spielertrainer der Handballfreunde:
"Ein Satz mit Doppel-X"
Was ist passiert am Samstagnachmittag in Kinderhaus?
Wir haben einfach zu viele Fehler gemacht, besonders vorne im Angriff. Wir haben die Leistung, die wir sonst in den letzten Spielen gezeigt haben, diesmal nicht auf den Punkt gebracht. Das war ein Satz mit X, mit Doppel-X.
War Kinderhaus zu stark?
Ich habe vor dem Spiel schon gesagt, dass Kleinigkeiten entscheiden werden. Dass es jetzt so deutlich werden würde, hatte ich nicht gedacht. Alle, vom Trainer bis zum Torwart, waren schlecht, da hat sich vieles summiert. Aber wir haben jetzt noch fünf Spiele Zeit.
Also haben Sie die Hoffnung auf den Aufstieg noch nicht ganz aufgegeben?
Nein, solange theoretisch noch was drin ist, kämpfen wir weiter. Wir haben allerdings das schwierigere Restprogramm mit dem Dritten, Vierten und Fünften, da hat es Kinderhaus ein bisschen einfacher. Aber in dieser Liga kann jeder jeden schlagen, deshalb ist die Sache noch nicht gelaufen. Wir müssen selber alles gewinnen und sind auf Schützenhilfe der anderen Mannschaften angewiesen.
Quelle: Grevener Zeitung
Ein Tag, an dem nichts läuft
19.03.12