Nachwuchs in den Startlöchern

12.04.12

Andy Storkebaum über die Pläne für die Herren- und älteren Jugendmannschaften

Licht und Schatten für die Handballfreunde Reckenfeld/Greven 05 in der Kreisliga: Während die Erste um den Aufstieg in die Bezirksliga mitspielt, ist für die Zweite der Abstieg in die 1.Kreisklasse bereits besiegelt. Wie soll es weitergehen?


GZ-Mitarbeiterin Heidrun Riese sprach mit HF-Geschäftsführer Andy Storkebaum (Foto).




Die Erste hat im wichtigen Spiel gegen den Mitkonkurrenten um den Aufstieg gepatzt, ist jetzt auf Schützenhilfe angewiesen - eine brenzlige Situation. Wie ist die Stimmung in der Mannschaft?
Die Stimmung ist nach wie vor gut. Unser Ziel war, ist und bleibt, weit oben zu stehen, uns weiterzuentwickeln und alle Heimspiele zu gewinnen. Durch die Niederlage in Kinderhaus ist das alles nicht über den Haufen geworfen. Es wäre natürlich schön gewesen, dieses Spiel zu gewinnen oder ein Unentschieden zu holen. Aber wenn wir die letzten vier Spiele, die noch ausstehen, gewinnen, dann kann niemand behaupten, dass wir eine schlechte Saison gespielt hätten. Mit Blick auf das Ganze gibt es absolut keinen Grund, missmutig zu sein. Außerdem: Wenn wir uns schon über eine Niederlage ärgern wollen, dann eher über die im Hinspiel gegen die Zweite, das wir mit 29:30 verloren haben. Hätten wir da gewonnen, stünden wir immer noch an der Tabellenspitze.

Wenn das am Ende den Aufstieg kostet...
... wäre das kein Beinbruch. Der Aufstieg war nie unser erklärtes Ziel, er wäre eine schöne Zugabe. Wenn es in diesem Jahr nicht reicht, dann vielleicht im nächsten Jahr.

Die Zweite ist seit dem sechsten Spieltag nicht mehr vom letzten Tabellenplatz herunterzubekommen. Was läuft da schief?
Die Zweite hat schon in der vergangenen Saison - der ersten nach dem Aufstieg in die Kreisliga - gemerkt, dass dort jetzt ein anderer Wind weht. Die Mannschaften spielen weniger den traditionellen, positionellen Handball, sondern viel mehr Tempo. In der vergangenen Saison konnte die Zweite das noch kompensieren. Aber in dieser Saison können viele der "alten Hasen" nicht mehr regelmäßig trainieren, das macht sich in den Spielen natürlich bemerkbar. Die Mannschaft kann ihre Leistung nur noch punktuell abrufen, wie in den Derbys gegen die Erste, aber auch bei den Unentschieden gegen Kattenvenne und Kinderhaus. Aber das reicht nicht für die Kreisliga.

Was soll sich zur neuen Saison ändern?
Was sich ändern wird, ist das Training. Zuletzt trainierte die Zweite zusammen mit der Ersten. In der nächsten Saison wird die Zweite zusammen mit der Dritten trainieren - es soll mehr Berührungspunkte zwischen den beiden Mannschaften geben. Die Erste trainiert dann für sich. Spieler der Zweiten, die mittrainieren wollen, können das natürlich tun. Außerdem sollen einige A-Jugendliche mit der Ersten trainieren, um dann mit Doppelspielrecht eventuell auch eingesetzt zu werden.

Die "alten Hasen" der Zweiten sind inzwischen alle um die 40 Jahre alt. Wird es da bald einen Generationswechsel geben? Wie soll der ablaufen?
Die Mannschaft bleibt für ein weiteres Jahr zusammen. Im Laufe dieses Jahres sollen dann A-Jugendliche eingebaut werden, um 2013/2014 einen wesentlichen Teil der Mannschaft auszumachen. Die Zweite soll dann drei Standfüße haben: Zum einen sind da die A-Jugendlichen, die in den Seniorenbereich wechseln, zum anderen die jüngeren Spieler, die jetzt schon in der Zweiten spielen. Und dann sind da noch die offenen Posten - Spieler, die möglicherweise aus der Dritten hochkommen, Spieler, die eventuell aus der Ersten runterkommen, und vielleicht der ein oder andere "alte Hase", der gerne noch ein bisschen leistungsbezogen spielen möchte.

Wechseln zur Saison 201312014 besonders viele A-Jugendliche in den Herrenbereich?
Acht Spieler - 1994 ist ein sehr guter Geburtsjahrgang. Was den Spielern zugute kommt: Sie spielen seit zweieinhalb Jahren zusammen und sie wurden unter den Trainingsaspekten der Ersten großgezogen. Vom Taktischen und vom Spielaufbau her sind sie genau so aufgestellt wie die Erste. Im Prinzip könnte also jeder A-Jugendliche in der Ersten aushelfen, er hätte keine Probleme mit Spielzügen und taktischem Verhalten. Diese Entwicklung wollen wir fortsetzen, das Konzept soll im gesamten älteren Jugendbereich etabliert werden. Deshalb trainiert auch die B-Jugend unter einem ähnlichen Aspekt wie die A-Jugend. Wichtig ist dabei, dass Spieler der Ersten zum Trainerstamm dieser Jugendmannschaften gehören - sie leben das Konzept vor. Durch das einheitliche Trainingskonzept wollen wir den Jugendlichen den Sprung in den Seniorenbereich erleichtern. Jeder A-Jugendliche soll die Perspektive haben, in der Ersten spielen zu können.

Es gibt auch noch die Dritte, die in der 4. Kreisklasse unterwegs ist, sie als Tabellenletzter abgeschlossen hat. Wie geht's mit dieser Mannschaft weiter?
Die Dritte ist und bleibt eine Hobbytruppe. Sie hatte immer einen schweren Stand - uns fehlen einfach die "ganz alten Hasen", die Generation von Spielern, die man in den gegnerischen Mannschaften der Dritten sieht. Solche Spieler hatten sowohl 09 als auch der SCR, bei Gründung der Spielgemeinschaft haben viele die Schuhe an den Nagel gehängt. Die aktuelle Situation ist daher nicht einfach. Die Dritte muss immer wieder zusehen, dass sie für ihre Spiele überhaupt eine Mannschaft zusammenbekommt. Dass es, wenn alle an Bord sind, auch mal richtig gut läuft, beweist der einzige Sieg in dieser Saison, das 22:14 gegen die Warendorfer SU IV - das war eine sehr gute, geschlossene Leistung. Und so langsam wächst eine eigene HF-Struktur, in den nächsten Jahren soll sie dann fruchten.

Ein kurzes Fazit der Situation im Seniorenbereich...
Die Erste ist auf einem sehr guten Weg. Die Zweite befindet sich im Umbruch. Und die Dritte hat endlich auch Perspektive.

Quelle: Grevener Zeitung