Beachhandball am Grevener Strand
Ein tolles Fest erlebten die 23 Mannschaften, die sich am Strand zum Beachcup eingefunden hatten. Das Handballspielen am Strand findet immer mehr Freunde. und der Spaß ist garantiert
Wenn Teams mit Namen wie "TSG RumS", "Helene-Fischer-Truppe" oder "Chaoskicker" am Grevener Strand zu Gast sind, dann ist allen klar: Es ist wieder Beachhandball angesagt. So auch am Wochenende, als beim diesjährigen Beachcup der Handballfreunde elf Herren- und zwölf Damenmannschaften ein großes Spektakel boten.
Dieses Jahr sogar hinsichtlich der Outfits. Denn die aus der Nähe von Kassel angereisten "Knilche" eroberten den Strand mit pinken Tops und hautengen Höschen. Ein bisschen hatte das etwas von einer Travestie-Show. Ein echter Hingucker waren diese Herren also auf alle Fälle - jedoch nicht nur optisch. Denn Handball spielen - und das überraschte wohl so manchen - konnten sie tatsächlich auch noch. Und wie: Am Ende nahmen sie den Pokal mit nach Hause, die Lokalmatadoren von den "Imperator Beachers" gingen leer aus. Im Halbfinale war für die Grevener Schluss, als ausgerechnet der eigene Nachwuchs, die "Imperator Bambinis", die Platzhirsche aus dem Turnier warf. Waren die "Kleinen" im vergangenen Jahr noch unter ferner liefen gelandet, zeigte sich diesmal deutlich: Die Jungs haben spielerisch ordentlich aufgeholt. Doch in einem hochklassigen Finale war auch für die Bambinis nichts zu holen, am Ende unterlagen sie nach dem sogenannten Shoot-Out, dem direkten Duell zwischen Torwart und Spieler, zu dem es immer dann kommt, wenn beide Mannschaften jeweils eine Halbzeit gewonnen haben. Trauer schob bei den Handballfreunden jedoch niemand. Ganz klar: Den sympathischen "Knilchen" gönnte jeder den Sieg. Zudem hatten sie als Gastgeber ein Turnier erlebt, in dem es eigentlich nur Gewinner gab. "Eine superlustige Atmosphäre und dazu noch hochklassiger Beachhandball", fasste es Mitorganisator Andy Storkebaum zusammen. Dass Beachhandball eine Spaßsportart ist, in der das Gewinnen nicht immer an erster Stelle steht, wurde dabei den vielen Zuschauern sofort klar. Denn oft lagen die Akteure einfach nur lachend im Sand, wenn wieder mal ein Trickwurf daneben ging.
Als solche sind hauptsächlich der auch vom Hallenhandball bekannte Kempa-Trick und der Spin-Shoot, ein Wurf nach einer Drehung um die eigene Achse, zu nennen, die beide doppelt zählen. Von denen gab es reichlich - freilich unterschiedlich hochwertig ausgeführt. Mal Weltklasse, mal Kreisklasse, aber stets eine Riesen-Gaudi für alle Beteiligten. Nicht zuletzt für die Zuschauer, zahlreiche Schaulustige legten an der Ems eine Pause ihrer Fahrradtour ein und schauten den Aktiven begeistert zu. Dazu wummerte laute Musik, die DJs und Stadionsprecher Nils Bronswyk und Georg Rauchhaus sorgten für Party-Stimmung.
Rein sportlich war immerhin für eine Grevener Mannschaft Party angesagt: Die Mädels von "Lill Pink" belegten Platz eins im Turnier der Damen. Im Finale hatten die Ibbenbürener "Sandmäuse" das Nachsehen. Dritter wurde hier der Titelverteidiger, die A-Jugend des SC Greven 09.
Doch wie gesagt: Platzierungen sind nicht alles beim "Beachen", wie es die Sportler nennen. Nur bei einem Wettbewerb zählt einzig und allein das Ergebnis: Beim sogenannten "Meter-Pokal", der an die Mannschaft mit dem höchsten Bierverzehr geht. Mit sage und schreibe 31 Metern ließen die "Imperator Beachers" zumindest in dieser Disziplin nicht den Hauch einer Chance.
Quelle: Westfälische Nachrichten
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02.07.12