Horst Cielejewski, neuer Trainer der Handballfreunde, will Vorbild sein
Wenn die Handballfreunde im Sommer einen neuen Trainer bekommen, dann dürfen sie sicher sein, auf ihre Fragen jeweils eine Antwort zu bekommen. Denn der Coach hat viele Jahre Erfahrung und hat selbst lange in diversen Ligen gespielt.
Sein Name ist ein Begriff in der Steinfurter Handballszene. Horst Cielejewski trainierte mit DJK Coesfeld, TB Burgsteinfurt und TV Borghorst gleich drei Vereine über einen längeren Zeitraum.
Was ist so attraktiv an den Handballfreunden, dass Sie vom TV Borghorst nach Greven wechseln?
Cielejewski: Ich gehe davon aus, dass hier in Greven ein intakter Verein existiert mit einem guten Umfeld. Jedenfalls habe ich das so in den Gesprächen wahrgenommen. Sie haben hier eine gute Jugendarbeit aufgebaut, das Personal ist angemessen und mir wurde jede Unterstützung seitens des Vereins zugesagt.
Warum haben Sie sich von Borghorst getrennt?
Cielejewski: Nach acht Jahren herrschte der Eindruck auf beiden Seiten vor, dass jetzt etwas Neues passieren müsse, Es müssen neue Impulse gesetzt werden, ein anderes Gesicht muss her, ein anderer Stil. Es war sicher kein akutes Problem, das die Trennung herbeirief.
Was haben Sie sich mit der Mannschaft vorgenommen?
Cielejewski: Wenn die Mannschaft nicht aufsteigen sollte, werde ich im nächsten Jahr schauen, was geht. Wir werden uns nicht dem Druck aussetzen und sagen, der Aufstieg muss unbedingt her. Man muss mit dem Personal auskommen, was gerade da ist. Meine Devise lautet daher auch, aus den vorhandenen Möglichkeiten das Optimale herauszuholen. Ich werde versuchen, die Spieler zu motivieren. viele können mehr, wenn sie sich nicht so oft auf Nebenschauplätzen aufhielten.
Welchen taktischen Stil pflegen Sie?
Cielejewski: Ich neige zu einer 6:0-Abwehr, die aber durchaus offensiv orientiert ist. Da, wo der Ball ist, müssen wir den Gegner unter Druck setzen. Es ist in dieser Klasse schwer, eine 3:2:1-Deckung durchzuziehen, denn die erfordert eine große Laufbereitschaft, das bekommt man meistens nicht hin. Auf jeden Fall wird dann aus dieser Deckung heraus Tempo nach vorne gemacht. Mein Stil ist nicht, dass einer läuft und die anderen zuschauen, sondern dass die Mannschaft auch die zweite Welle läuft.
Arbeiten Sie lieber mit jüngeren Spielern oder mit gestandenen Routiniers zusammen?
Cielejewski: Das ist mir im Prinzip egal. Mit jungen Leuten kann man mehr Tempo machen, ältere tun sich da ein bisschen schwerer. Aber da müssen auch die älteren Spieler durch. In Nordwalde gibt es einige Spieler, die bereits Mitte 30 sind, auch die muss man motivieren.
Sie sind jetzt bereits etwa 17 Jahre im Traineramt. Was hat sich im Laufe der Zeit verändert?
Cielejewski: Sport hat nicht mehr das Alleinstellungsmerkmal wie es in meiner aktiven Zeit der Fall war. Häufig gewinnen die anderen Freizeitmöglichkeiten. Da spielt die Freundin ein Rolle, der Geburtstag der Oma, ein Rockfestival gehen dann schon mal vor. Das Rausgehen am Wochenende vor einem Spiel bereitet schon so einige Probleme. Das kenne ich aus meiner Zeit so nicht. Da hatte ich in meiner Funktion als Trainer anfangs ein Problem. Aber ich lebe anderen konsequent vor, dass der Handball mehr Gewicht bekommt, dann kann ich den ein oder anderen auch für mich und den Sport gewinnen.
Kennen Sie die Reckenfelder Mannschaft, haben Sie diese schon mal spielen sehen?
Cielejewski: Ich kenne nicht jeden mit Namen, doch wir haben ja schon einige Trainingsspiele bestritten. Dann habe ich im Zuge der Besprechungen über ein Vereinswechsel die Spieler beim Training kennengelernt. Sie spielen sehr schnell, manchmal sind sie auch übermotiviert, noch zu schnell für ihre Technik. Und sie suchen noch zu schnell den Abschluss. Sie sind auf jeden Fall nach vorne orientiert. Und das ist gut.
Ist es Ihnen eigentlich egal, ob Sie in der Bezirksliga oder Kreisliga an den Start gehen?
Cielejewski: Das ist mir im Prinzip egal. Ich wechsel dann in den Kreis Münster, wenn wir in der Kreisliga bleiben sollten. Falls wir aufsteigen sollten, sind wir im Kreis Steinfurt, wo ich mich sehr gut auskenne. Für die Mannschaft ist es sicher reizvoll, in der Bezirksliga zu spielen. Sie wollen das Neue, das reizt sie. So präsentiert sich mir jedenfalls die Mannschaft der Handballfreunde.
Quelle: Westfaelische Nachrichten
Das Optimale herausholen
28.02.13