Die Handballfreunde Reckenfeld/Greven 05 gehen als Vorletzter der Bezirksliga ins neue Jahr. Trainer Horst Cielejewski analysiert zusammen mit GZ-Mitarbeiter Mario Witthake die erste Saisonhälfte des Aufsteigers.
Nur fünf Punkte holten die Handballfreunde in zwölf Spielen. Wie ernüchternd ist diese Bilanz?
"Diese Bilanz ist nicht berauschend, das muss man klar sagen", stimmt Cielejewski zu. Die Tabelle gebe "Anlass zu großer Sorge", doch die Art und Weise, wie die Spiele verloren gingen, stärken des Trainers "Glauben, dass wir den Schalter umlegen können."
In sechs von zwölf Spielen warf die Mannschaft 30 oder mehr Tore. Das reicht für zwei Siege und ein Remis. Das Team hat ein Defensivproblem, oder?
"Nein, das sehe ich nicht so", entgegnet der Coach. Ballverluste im Angriffsspiel hätten zu vielen leichten Toren des Gegners geführt, dementsprechend "haben wir eher ein Offensiv- und Aufbau-Problem." In Münster, Hiltrup und gegen Ibbenbüren habe sein Team in der Schlussphase "kräftige, wurfgewaltige Spieler nicht genügend attackiert". Ein Rezept für die Rückrunde sei daher auch eine offensivere Verteidigung mit Manndeckung in der Schlussphase. Damit tun sich die Handballfreunde aber schwer. Cielejewskis Fazit: "Wir sind defensiv zu brav."
Immer wieder bemängelt der Trainer ein "Kopfproblem". Mussten die Spieler in der Winterpause zum Psychologen?
Einen Sportpsychologen "in unsere Preisklasse" existiere nicht. Doch ohnehin sei das Mentalproblem "Aufgabe des Trainers", sagt Cielejewski. Ein Konditionsproblem hat er im Übrigen nicht erkannt. "In einigen Phasen" fehle die Konzentration, aber auch das sei "Kopfsache".
Die Langzeitverletzten Michael Hendricks und Max Antemann fehlen. Wann kommen sie wieder?
Max Antemann, dem im Daumen Sehnen gerissen waren, macht Fortschritte. Im Februar will er wieder mit dem Ball trainieren und eine Option darstellen. Michael Hendricks kann - wie Cielejewski berichtet - "keine Prognose abgeben". Über ein Jahr liegt dessen Kreuzbandriss zurück, Trainingsversuche muss er wegen Knieschmerzen immer wieder abbrechen.
Die obligatorische Frage: Reicht es für den Klassenerhalt?
"Davon gehe ich aus", sagt Cielejewski. Seinem Team werde von gegnerischen Trainern oft genug bescheinigt, "dass wir spielerisch mithalten können". Daraus speist sich seine Hoffnung auf Besserung in der Rückrunde. Momentan muss man zwar davon ausgehen, dass die HF als Vorletzter absteigen würden, doch bis Platz fünf beträgt der Rückstand nur sieben Punkte. Viele Dinge habe sein Team schon aufgearbeitet und verbessert, daher fordert der Trainer: "Das muss jetzt zu unseren Gunsten kippen!"
Kommen im Winter neue Spieler dazu?
"Wenn Ihre Zeitung uns unterstützen möchte, nehme ich gerne einen Rückraum-Nationalspieler, der die Mannschaft führt", scherzt Cielejewski. Im Ernst fragt er: "Wo sollen die herkommen? Wenn dann ziehen sie her oder kehren zurück."
Quelle: Grevener Zeitung
Interview mit Horst Horst Cielejewski
02.01.14