Trainingsbesuch: Warum die Handball-Minis der Handballfreunde mit großer Begeisterung bei der Sache sind
Wenn sich die Minis der Handballfreunde Reckenfeld/Greven 05 am frühen Donnerstagabend in der Walgenbachhalle zum Training treffen, gibt es kein Halten mehr. Kaum ist das Trikot des Lieblingsvereins übergestreift, kaum sind die Schnürsenkel der Sportschuhe in Schleifenform gebracht, da greifen ganz viele kleine Hände voller Begeisterung in die große Balltasche.
Walter Kusmitsch, Nico Quadflieg und Lukas Jozefowitz sind dafür zuständig, die Rasselbande zu bändigen. Die drei A-Jugend-Spieler sind die Trainer der HF-Minis. Sie bringen den ganz jungen 05ern, zu denen aktuell elf Kinder im Alter von sechs bis acht Jahren gehören, die Grundlagen ihrer Lieblingssportart bei. Auf spielerische Weise. "Ganz oben stehen der Spaß und das mannschaftliche Zusammenspiel", erklärt Walter. Damit auch immer jemand dabei ist, der älter als 18 Jahre ist, begleiten Nicos Eltern, Sabine und Andreas Quadflieg, die drei Jungs und ihre Schützlinge beim Training und zu den Turnieren.
Diesmal ist Andreas Quadflieg in der Halle. Während Lukas die Tore für das Mini-Training präpariert, Walter zwei dicke Matten auf dem Boden platziert und Nico den Nachwuchs zur Begrüßung in den Mittelkreis ruft, bleibt er im Geräteraum. Der Betreuer hält sich bewusst zurück. "Die Jungs machen das sehr gut", findet er und deutet auf den zentralen Punkt des Spielfelds. Wo die Kinder sitzen, die eben noch durch die Halle gerannt sind. Ganz brav.
Das Treffen am Mittelkreis steht am Anfang jeder Einheit. "Wenn Neue dabei sind, wie heute", erklärt Nico, "machen wir eine Vorstellungsrunde." Dann wartet ein Aufwärmspiel auf die jungen 05er. "Meistens geht es dabei um Koordination und Teamarbeit." Auch an diesem Nachmittag, da wird Mattenball gespielt. "Nach Handballregeln", wie Walter, der mit der Pfeife für Ordnung auf dem Spielfeld sorgt, seine Schützlinge informiert. "Ziel ist, den Ball auf der Matte des Gegners abzulegen." Los gehts. "Team weiß" gibt den Ball ab, "Team bunt" holt den ersten Punkt. Am Ende gewinnen aber doch die Jungs in den hellen Leibchen. Ganz knapp. Letztlich ist das Ergebnis aber nur von geringer Bedeutung. "Schließlich sind wir alle eine Mannschaft", betont Walter.
Während die Kinder in die Kabine huschen, um mit ein bisschen Wasser die kleinen Kehlen zu spülen, bereitet Walter die Übung des Tages vor. "Wir machen das immer im Wechsel", erklärt Nico, der beim Aufbauen natürlich mit anpackt. Trainerarbeit ist schließlich auch Teamarbeit.
Sobald die Spieler zurück sind, warten drei Stationen auf sie, die jeweils durch einen Trainer besetzt sind und die sie gruppenweise durchlaufen. Bei Lukas sollen die Minis den Ball gegen einen schräg aufgestellten Kasten werfen und wieder fangen, in zwei Schwierigkeitsstufen - mal werfen die Kleinen auf den Kasten, mal in den Kasten hinein. Bei Walter üben die Kinder die wichtigen drei Schritte vor dem Torwurf. Als kleine Hilfe liegen Ringe auf dem Boden. In zwei verschiedenen Formationen - einmal für die Rechtshänder und einmal für Dario, der als einziger Linkshänder mit dem rechten Fuß voran muss. Ist der Anlauf geschafft, gilt es, den Ball entweder auf den Kasten unten links oder in den Ring oben rechts im Tor zu werfen. Jah-I jubelt, als ihm ein besonders schöner Treffer gelingt. "Toll gemacht", lobt Walter. Bei Nico heißt es: Erst über Stangen hüpfen, mal auf einem und mal auf beiden Beinen, und dann mit dem Ball im Slalom um die Hütchen dribbeln.
Noch einmal treffen sich alle im Mittelkreis. Nico schlägt vor, eine Weihnachtsfeier in der Eishalle zu veranstalten. Die Kinder interessieren sich aber mehr dafür, was noch beim Training ansteht - das Abschlussspiel. "Das ist immer das Highlight", weiß Walter. Noch ein paar Übungswürfe auf das Tor, dann werden die Leibchen verteilt. Die letzte Viertelstunde vergeht wie im Flug. Als Schluss ist, heißt es aus allen Mündern: "Bis nächste Woche!" Die Kinder freuen sich schon, und die Trainer auch.
Quelle: Westfälische Nachrichten
Das Handball-ABC
02.01.14