Die Handballfreunde bereiten sich derzeit unter ihrem neuen Trainer auf die neue Saison. Dabei spielt nicht nur der Ball eine Rolle. Auch im Boxen werden sie geschult. Und das unter dem neuen Trainer. Der hat gleich zwei Jobs zu erledigen.
Wenn Rainer Nowack über seine Mannschaft spricht, sprüht er regelrecht vor Begeisterung. Die Jungs sind schwer in Ordnung, findet der Warendorfer. Zwischen den Kreisliga-Männern der Handballfreunde Reckenfeld / Greven 05 und ihrem neuen Trainer stimmt einfach die Chemie. Nicht nur menschlich, auch sportlich sind sie auf einer Wellenlänge. Das erfreuliche Ergebnis: Wir sind schneller vorangekommen als ich dachte.
Und das trotz der widrigen Umstände, die das Hochwasser mit sich brachte. Wie schnell die Mannschaft reagiert hat, um den Trainingsbetrieb aufrecht zu erhalten, staunt der HF-Coach, der seine Schützlinge schließlich durch die Sporthallen in Nordwalde und Saerbeck scheuchte.
Generell sieht er riesigen Willen und irren Einsatz. Auch dann, wenn es extrem anstrengend wird, ziehen alle mit. In den ersten Juli-Wochen, zu Beginn der Vorbereitung, war Athletik ein ganz wichtiges Thema. Dazu gehörte auch das inzwischen alljährliche Boxtraining mit Muhammed Ceyhan von der Boxabteilung des SC Nordwalde. Außerdem standen Grundlagen im Umgang mit dem Ball auf dem Stundenplan. Nach und nach kamen schließlich die Konzepte für Abwehr und Angriff hinzu. An den neu einstudierten Offensivaktionen müssen die 05er noch feilen, genau wie an der Chancenauswertung. Das Wurfbild hat sich aber schon verbessert, stellt Nowack fest, der im Defensivbereich noch den meisten Handlungsbedarf sieht. Die Deckung ist auf jeden Fall die größte Baustelle, da müssen wir noch einiges tun. Der Trainer ist guten Mutes, dass sein Team diese Hürde auch noch nimmt. Die Jungs sind wahnsinnig wissbegierig und haben eine sehr gute Auffassungsgabe, betont er.
Um auch den Teamgeist zu stärken, bat Nowack die Mannschaft während des Trainingslagers, das Mitte August stattfand, nicht nur in die Sporthalle. Als es für ein Wochenende nach Warendorf und Versmold ging, stand auch ein gemeinsamer Kirmesbesuch auf dem Programm. Hat man einen guten Zusammenhalt, kann man viel bewegen, ist der Coach überzeugt, und auch etliche spielerische Schwächen ausgleichen.
Personell sieht Nowack, der parallel die Kreisliga-Frauen des TV Beckum trainiert, die 05er gut aufgestellt. Er plant mit einem großen Kader weil es immer mal vorkommen kann, dass ein Spieler ausfällt. Bestes Beispiel: Christoph Wallroth. Der Rückraumspieler wird wegen seines Bandscheibenvorfalls wahrscheinlich noch eine Weile zuschauen müssen. Dafür kann der Trainer wieder auf A-Jugendliche mit Doppelspielrecht setzen. Sie sollen regelmäßig die Chance bekommen, sich an den Seniorenbereich heranzutasten. Zur Idee des Coaches gehört auch: Die Verantwortung soll nicht auf wenige, sondern auf viele Schultern verteilt werden. Das macht die Mannschaft auf die Dauer unberechenbar.
Trotz all des Ehrgeizes will Nowack seine neue Mannschaft, was die sportlichen Ziele angeht, nicht unter Druck setzen. Wir müssen nicht auf Teufel komm raus um den Aufstieg spielen, sagt er. Wichtig ist, dass wir auch aus den Niederlagen etwas mitnehmen, betont der Trainer, der seine Prognose lieber vorsichtig formuliert. Es kann sein, dass wir am Ende der Saison im Mittelfeld stehen, aber vielleicht auch unter den ersten Fünf. Eines kann er sich jedenfalls sehr gut vorstellen: Dass wir den ein oder anderen Aufstiegsaspiranten ärgern.
Die Saison beginnt für die Handballfreunde mit einem Auswärtsspiel beim SV Adler Münster am Sonntag, 7. September. Anwurf ist um 12 Uhr.
Quelle: Westfälische-Nachrichten
In der Kreisliga durchboxen
28.08.14