Warum die Handballfreunde dem 31:32 bei Adler Münster viel Positives abgewinnen.
Sowohl konditionell als auch spielerisch waren die Kreisliga-Männer der Handballfreunde Reckenfeld/Greven 05 am Sonntagmittag überlegen, trotzdem reichte es im Auswärtsspiel gegen den SV Adler Münster nicht ganz für einen Sieg. Mit 31:32 (16:16) unterlag der Absteiger denkbar knapp, was für Trainer Rainer Nowack aber alles andere als ein Grund für eine Standpauke war. "Von einem klassischen Fehlstart kann keine Rede sein", betonte er. "Ich habe nämlich viel Gutes gesehen."
Zum Beispiel die starke Eröffnung durch Stefan Heming, der dem Siebenmeter zum 1:0 (1.) noch zwei Rückraumtreffer zum 2:1 (2.) und 3:2 (4.) folgen ließ. Anschließend häuften sich die Fehlwürfe, oft landete der Ball direkt in den Armen des SV-Keepers. Hinzu kam, dass die offensive Abwehr der 05er dem Gegner zu viel Spielraum ließ. Plötzlich lagen sie mit 3:5 (7.) und 4:7 (12.) hinten. Drei Treffer in Folge brachten das HF-Team, das nun defensiver deckte, zwischenzeitlich auf 7:7 heran (15.). Nach längerem Zwei-Tore-Rückstand drehten die Gäste in Unterzahl auf: Jörn Schwenken brachte seine Mannschaft aus dem Rückraum zunächst auf 12:13 heran und Marcel Peters vollendete seinen Tempogegenstoß mit dem 13:13 (21.). Nach einer Adler-Auszeit gelang Tim Wienkamp von Rechtsaußen auch noch die 14:13-Führung (22.). In den letzten Minuten der ersten Halbzeit lieferten sich beide Teams ein Kopf-an-Kopf-Rennen, das auf beiden Seiten von vielen Fehlern im Angriff geprägt war. Besonders ärgerlich war die letzte Aktion vor der Pause: Hätte Florian Schulte den Siebenmeter verwertet, wären die 05er mit einer knappen Führung in die Kabine gegangen. So aber blieb es beim 16:16-Gleichstand.
In der zweiten Halbzeit konnte sich das HF-Team, das mit Nico Quadflieg einen starken Torhüter auf seiner Seite hatte, nach kurzer Zeit ein wenig absetzten. Marcel Peters und Stefan Bamberg machten mit ihren schnellen Treffern aus einem 18:19-Rückstand eine 20:19-Führung (39.) - nun waren die 05er leicht im Vorteil. Zur Bestform liefen sie, wie so oft, in Unterzahl auf: Mit nur vier Spielern auf dem Feld gelang das 23:22 (Thomas Menke, 42.) und das 24:22 (Tim Wienkamp, 43.). Vom kurzzeitigen 25:26-Rückstand (49.) unbeirrt, setzten sich die Gäste - unter anderem mit zwei Tempogegenstoßtoren durch Florian Schulte auf 30:27 ab (54.). Als sich Stefan Heming nach seiner dritten Zeitstrafe auf die Zuschauertribüne setzen musste (54.), riss der Faden. Dem 30:30-Ausgleich (57.) folgte der 30:32-Rückstand (58.) - und schließlich die 31:32-Niederlage.
Die war für Nowack kein Beinbruch. "Aus diesem Spiel können wir viel mitnehmen", sagte er. "Zum Beispiel, dass wir in Situationen, in denen wir überlegen sind, die Ruhe bewahren müssen. Außerdem müssen wir weiter an unserer Chancenauswertung arbeiten." Viel Lob gab es für die kämpferische Abwehrleistung in der zweiten Halbzeit. "Die war ausschlaggebend für die Drei-Tore-Führung", freute sich der HF-Coach.
Die 05er haben jetzt etwas Zeit, die erste Partie nach der Sommerpause sacken zu lassen. Weil Sparta Münster seine Reserve zurückgezogen hat, haben sie spielfrei.
HF I: Jan Fieke, Nico Quadflieg, Dennis Wiening - Marcel Peters (10/3), Stefan Heming (6/4), Florian Schulte (5), Tim Wienkamp (3), Thomas Menke (2), Marco Redmer (2), Jörn Schwenken (2), Stefan Bamberg (1), Max Antemann
Quelle: Westfälische Nachrichten