Die dritte Mannschaft der Handballfreunde Reckenfeld/Greven steigt zum zweiten Mal seit Bestehen unfreiwillig auf. Die Hobby-Truppe rückt in die Kreisklasse 3 vor, da viele Vereine unterklassige Mannschaften vom Spielbetrieb abgemeldet haben.
Der Handballkreis Münster, dem die Organisation der Kreisliga und deren drei untergeordneten Kreisklassen obliegt, sah keine andere Möglichkeit. Wir haben nur 53 Mannschaften, das reicht nicht mehr für fünf Spielklassen, sagt Kreis-Vorsitzender Bernd Krekeler.
Mit der Neugliederung an sich sind die Handballfreunde einverstanden. Dass die Handballfreunde von der Kreisklasse 4 in die 3 aufrücken, bringt vor allem mehr Spiele für die Aktiven, aber auch eine höhere Leistungsspanne zwischen den Teams mit sich.
Umdenken
HF-Geschäftsführer Andreas Storkebaum findet, der Verband mache es sich zu einfach. Das Argument demografischer Wandel ist nach Ansicht von Storkebaum überreizt. Ich lese immer nur, dass wegen des doppelten Abijahrgangs und der Auslandsaufenthalte von jungen Leuten die Mannschaften abgemeldet werden müssen. Er will nicht tatenlos zusehen und fordert ein Umdenken, weg von der einseitigen Fokussierung auf den Leistungssport, hin zur Förderung des Handballs als Breitensport. Es wird mir zu viel auf Formalitäten geachtet, um die Atmosphäre kümmert sich der Kreis nicht, findet Storkebaum.
Ein konkretes Beispiel ist der Verwaltungsaufwand, den die Austragung eines simplen Freundschaftsspiels bedeutet. Es bedarf einer offiziellen Ansetzung, eines offiziellen Schiedsrichters und eines Spielberichts. Für Storkebaum ein Grund, warum die Aktiven die Organisation und Lust am Handball verlieren.
Zuwachs
Storkebaum stützt seine Aussagen auf die Entwicklung des Klubs. Innerhalb der letzten zwei Jahre haben die Handballfreunde einen Mitgliederzuwachs von 16 Prozent, im Herrenbereich über 20 Prozent zu verzeichnen. Und das, so der Geschäftsführer, weil es eine eindeutige Prämisse im Verein gebe: Alles was wir machen, muss Spaß machen.
Kreis-Vorsitzender Krekeler sagt diesbezüglich, man könne sich darüber unterhalten, ob man alle Regeln braucht. Die Bedenken um die Zukunft teilt Krekeler, doch für die aktuelle Streichung der vierten Spielklasse gibt es eben keine Alternativlösung.
Quelle: Grevener Zeitung
Unfreiwilliger Aufstieg
27.06.13