HF-A-Jugend gewinnt in Ascheberg mit 30:27
"Sowas habe ich noch nicht erlebt", staunte Trainer Dennis Kötter, der die A-Jugend der Handballfreunde Reckenfeld/Greven 05 zusammen mit Andy Storkebaum trainiert, nach dem 30:27 (16:14)-Sieg seiner Mannschaft bei der HSG Ascheberg/Drensteinfurt.
Damit spielte er aber nicht auf eine besonders gute oder schlechte Leistung seines Teams an, sondern vielmehr auf die extrem aufgeheizte Stimmung in der Ascheberger Halle. Insbesondere die Ascheberger Zuschauer zeigten sich von ihrer schlimmsten Seite und pöbelten gegen alles und jeden - vor allem die Schiedsrichterinnen hatten sie im Visier ihrer bösartigen Kommentare. "Da waren Sprüche der untersten Kategorie dabei, keine Ahnung, wie man in seinem Niveau so tief sinken kann", konnte auch Andy Storkebaum kein gutes Haar am Benehmen der Zuschauer lassen. Der Grund für die vielen Anfeindungen? Ein weitgehendes Mysterium. "Es gibt immer mal Entscheidungen, die man als Schiri für die eine oder andere Mannschaft pfeifen kann. Da hatten wir heute sicherlich häufiger das Glück, das zu unseren Gunsten entschieden wurde", gestand Andy Storkebaum zu, betonte jedoch auch: "Wir reden hier nicht von Fehlentscheidungen, sondern von vielleicht Fehleinschätzungen. Die passieren jedem Schiedsrichter, wie sie auch jedem Trainer oder Spieler unterlaufen. Manchmal hat man halt das Pech, das es einen etwas mehr trifft als den Gegner, da muss man einfach drüber stehen", betrachtete er das Ganze eher locker und nüchtern.
Dass sich das Trainerteam der Gastgeber wie auch die heimischen Spieler von ihren "Fans" anstecken ließen und drei ihrer fünf Zeitstrafen sowie eine Rote Karte direkt nach Abpfiff des Spiels wegen zu heftigen Kritisierens der Schiedsrichterinnen und Beleidigungen gegen diese erhielten, spielte ihnen nicht gerade in die Karten. Die Handballfreunde ihrerseits blieben cool und nutzten die häufigen Überzahlsituationen, um ständig in Front zu bleiben. "Wir haben keineswegs unsere beste Leistung gezeigt, das was allenfalls Durchschnitt", bedauerte Dennis Kötter, der einzig im Abwehrspiel von Frieder Bez und dem Auftritt von Lucas Kröger das sah, was er sehen wollte. Der Rest der Mannschaft blieb unter seinen Möglichkeiten, daher waren die 05-Trainer einfach froh, dass trotz des etwas behäbigen Angriffsspiels am Ende zwei Punkte auf dem Konto standen. "Das war kein schönes Spiel, aber Hauptsache gewonnen." Die Vorrunde der Bezirksliga ist damit für die 05er abgeschlossen, sie beenden diese auf einem soliden vierten Tabellenplatz. Wie es für das Team von Dennis Kötter und Andy Storkebaum weitergeht, entscheidet sich in den kommenden Wochen in den Räumlichkeiten der Handballkreise Münster und Euregio.
HFA: Bernd Freitag - Moritz König (10/2), Lukas Berstermann (6), Lucas Kröger (4), Frieder Bez (3), Mateusz Gucz (3/2), Laurenz Freitag (2), Leon Hinz (2), Fabian Bruns, Felix Lodde