Jörg Schüller hat ein wenig Pech. Der ehemalige Coach der Handballfreunde steht beim SC Falke Saerbeck plötzlich ohne Mannschaft da. Davon profitieren die Handballfreunde, wenn auch zunächst nur deren zweite Mannschaft.
Als "größten anzunehmenden Unfall für einen Sportverein" bezeichnet Handballfreunde-Geschäftsführer Andy Storkebaum den Rückzug der einzigen Herrenmannschaft des Nachbarvereins SC Falke Saerbeck vom Spielbetrieb. Personalmangel - ein Genickbruch für das Team vom ehemaligen Handballfreunde-Trainer Jörg Schüller, aber auch eine Katastrophe für die gesamte dortige Handballabteilung.
Nun suchen die wenigen zuletzt noch verbliebenen Spieler in der Nachbarschaft nach einer neuen sportlichen Heimat. Zumindest einen wird es nach Greven ziehen - Jan Göcking wird in Zukunft das schwarze Trikot der Handballfreunde tragen. Seine Wahl eines neuen Vereins erscheint naheliegend, denn in der zweiten Mannschaft der 05er spielt bereits sein Cousin Philipp, über den auch der Kontakt schnell hergestellt war. Seit bei den Falken bekannt ist, dass die Mannschaft keine Zukunft hat, trainiert Göcking bei den Handballfreunden mit und hat sich nun entschieden, für die 05er im Spielbetrieb aufzulaufen.
"Bei allem Bedauern für die guten Nachbarn aus Saerbeck ist das natürlich für uns durchaus nicht übel", gibt 05-Trainer Michael Stork zu, dass der Zusammenbruch der Falke-Herren den Handballfreunden etwas in die Karten spielt. "Wir bekommen eine hervorragende Verstärkung", lobt der Coach seinen neuen Schützling und freut sich auf die gemeinsame sportliche Zukunft. Dass die 05er in Sachen Taktik und bei ihren Spielzügen viel von ihrem ehemaligen Trainer Schüller gelernt haben und dieser seine Philosophie auch bei den Falken weiter trainiert hat, ist ein weiteres Plus. "Da gibt es vielleicht weniger Abstimmungsprobleme", hofft Stork.
Auch weitere Noch-Falken haben sich bei den Handballfreunden angekündigt oder schon mittrainiert. "Ich habe erst eine Abmeldung von Jan Göcking vorliegen. Doch wenn andere Spieler bei den Handballfreunden spielen wollen, werde ich ihnen keinen Stein in den Weg legen", sagt Falkes Abteilungsleiter Wolfgang Brinkhaus. "Es ist möglich, dass auf Jan Göcking noch weitere Neuzugänge folgen", bestätigt Andy Storkebaum, nennt aber keine Namen. "Da ist nichts definitiv, daher wäre es unfair, im Vorfeld schon Namen zu lancieren." Dennoch bieten sich die Handballfreunde als neues Nest der Falken an, nachdem das alte leider dem weit verbreiteten Mitgliederschwund in den Sportvereinen zum Opfer fiel. "Die Spieler müssen Spaß haben, das ist das wichtigste. Wenn sie diesen bei uns haben, umso besser", hält Storkebaum die Tür für Neuzugänge offen.
Quelle: Westfälische Nachrichten
Neues Nest der Falken
29.11.13