Eine blütenweiße Weste behielten die Jugendmannschaften der Handballfreunde Reckenfeld/Greven 05 am vergangenen Wochenende.
Gala-Auftritt
A-Jugend der Handballfreunde überrascht gegen Vorrunden-Dritten
Über "ein richtig geiles Spiel", freuten sich die Trainer Marcel Peters und Walter Kusmitsch über einen Gala-Auftritt beim 27:23-Sieg ihrer Mannschaft, der A-Jugend der Handballfreunde Reckenfeld/Greven 05, gegen die DJK Eintracht Hiltrup zum Auftakt der Meisterrunde in der Kreisliga. Für diese hatten sich die 05er durch einen fünften Platz in der Vorrunde qualifiziert, in der sie beim 17:29 gegen den jetzigen Gegner - seinerseits mit starken 16:4 Punkten am Ende der Vorrunde Tabellendritter - noch tüchtig Prügel kassiert hatten.
Nicht so in diesem Spiel: Nach ausgeglichener Anfangsphase waren es zwar zunächst die hoch favorisierten Gäste, die aus einem knappen 6:5 eine 11:5-Führung erspielen konnten, doch sie machten in der Folge einen entscheidenden Fehler. "Sie haben ihre Außenspieler extrem zur Mitte aushelfen lassen und unseren Außen praktisch Freifahrtscheine zum Wurf gegeben", hatte Marcel Peters den Makel im Deckungsspiel der DJK entdeckt und ließ seine Spieler diesen in der Folge ausnutzen. Vor allem über die linke Angriffsseite mit dem quirligen Halben Nick Stromberger und seinem treffsicheren Teamkollegen Paul Haje auf der Außenposition deckten die Hausherren diese Schwäche des Gegners schonungslos auf und kamen kurz vor der Pause zu ihrer ersten Führung seit dem anfänglichen 2:0 - Jonas Neyer traf per sehenswertem Stemmwurf zum 14:13.
Auch wenn die körperlich überlegenen Gäste mit einer 17:16-Führung in die Pause gingen, war das Oberwasser nun gefühlt klar bei den Handballfreunden. "Sehr diszipliniert, sowohl in der Abwehr, als auch im Angriff" sah Walter Kusmitsch sein Team und freute sich darüber, dass die junge Mannschaft eine ungeahnte Souveränität und Gelassenheit an den Tag legte. "Elf unserer zwölf Feldspieler heute werden in der nächsten Saison auch noch dabei sein", wies Marcel Peters darauf hin, dass die Mannschaft augenscheinlich große Perspektive hat. Diesen Eindruck hinterließ sie auch bei den Zuschauern, denn selbst wenn die Gäste in der zweiten Halbzeit mal mit eigenen Treffern herankommen konnten, konterten die 05er umgehend und setzten sich langsam aber sicher auf den auch am Ende Bestand habenden Vier-Tore-Vorsprung ab. Durch den Überraschungscoup rückten die Handballfreunde bis auf zwei Zähler an die SG Sendenhorst und die DJK Eintracht Hiltrup heran, die nach den schon etwas enteilten Teams aus Everswinkel und dem Tecklenburger Land die direkte Konkurrenz der 05er im Kampf um die Plätze hinter dem Spitzenduo bilden. Ob im Gastspiel beim Zweiten JSG Tecklenburger Land am Sonntag erneut eine Sensation gelingt?
HF-A: Stefan Kenski, Michael Krotinov - Nick Stromberger (10/3), Paul Haje (6/1), Niklas Haßmann (3), Mattis Dömer (2), Leon Hinz (2), Luis Kuhlmann (2), Moritz König (1), Jonas Neyer (1), Lukas Berstermann, Mateusz Gucz, Jens Utrup, Leo Zhang
Kantersieg mit Stotterstart
B-Jugend erfüllt Soll mit Sieg über ASV Senden II
Mit einem 45:24 (20:13)-Sieg über den ASV Senden 2 beendete die B-Jugend der Handballfreunde Reckenfeld/Greven 05 jetzt die Vorrunde. Die Mannschaft um die Trainer Simon Eiterig und Till Schwenken hatte vor dieser Begegnung bereits 17:5 Punkte auf ihrem Konto und sich damit bereits für die Meisterrunde qualifiziert. Für die Gäste mit 4:18 Punkten stand dagegen fest, dass es für sie in der Kreisklasse weitergeht.
"Wir haben in der Weihnachtspause nicht trainiert und hatten nur zwei Einheiten vor dieser Partie. Es kann also sein, dass der Start etwas holprig wird", war Till Schwenkens Einschätzung vor dem Spiel, in das die 05er dennoch als klarer Favorit gingen. "Trotzdem haben wir uns für die Partie einige taktische Neuerungen vorgenommen, die wir heute ausprobieren wollen", ergänzte der Trainer.
Die Pause war dann tatsächlich zu Beginn beiden Teams anzumerken. Die ersten fünf Minuten konnte man als "vorsichtiges Abtasten" bezeichnen. Danach kamen die HF aber besser in den Tritt und spielten eine 13:5 Führung heraus. Nach einer Auszeit richtete das ASV-Team seine Abwehr nun offensiver aus, was sofort Wirkung zeigte. Die Gäste kämpften sich auf 13:9 heran. Nun nahm Simon Eiterig Umstellungen in seiner Mannschaft vor und schickte Tobias Otten mit einer konkreten taktischen Vorgabe aufs Feld. Diese setzte der Kreisläufer, so der Trainer, perfekt um und erzielte drei Treffer in Folge zum 16:10. Zur Halbzeit stand dann ein 20:13 auf der Anzeigentafel.
In der zweiten Halbzeit machten sich die Hausherren aus Greven den Umstand zu Nutze, dass die Gäste nur mit acht Feldspielern angereist waren und hielten das Tempo der stets fair geführten Partie konsequent hoch. Die HF-Coaches hatte eine volle Bank und somit stets frische Spieler zur Verfügung. Dieses Mittel zeigte Wirkung. Denn die Sendener, die phasenweise wirklich gut mitgehalten hatten, mussten nun aufgrund schwindender Kondition einen Gegenstoß nach dem anderen hinnehmen. Dementsprechend wuchs der Vorsprung zunächst auf 23:14. Über 30:18 und 39:21 kam es dann zum Endstand von 45:24.
Fazit von Simon Eiterig: "Mit 40 von 50 Spielminuten bin ich heute sehr zufrieden. Die letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit waren mir zu lässig, deshalb gab es auch eine klare Halbzeitanspache. In der zweiten Halbzeit haben die Jungs es dann aber sehr seriös runter gespielt. Alle haben heute gute Leistungen gezeigt, mein Man-of-the-Match ist aber Laurenz Freitag, der heute sein bisher bestes Saisonspiel abgeliefert hat und sowohl in Abwehr als auch im Angriff bärenstark war."
Die HF beenden die Vorrunde also mit 19:5 Punkten auf einem sehr guten Rang drei.
HF-B: Malvin Baumscheiper - Moritz König (9), Laurenz Freitag (7), Leon Hinz (7), Mateusz Gucz (6), Lukas Unrau (5), Tobias Otten (4), Lukas Berstermann (3), Fabian Bruns (2), Mika Borkenhagen (1), Felix Lodde (1), Lucas Kröger
Drei Ausrufezeichen
D-Jugend hat gute Ohren: 17:15-Auswärtssieg bei JSG Tecklenburger Land
Hinter diesen Nachmittag setzt Heike Krumbeck drei Ausrufezeichen. Wie das Spiel verlaufen ist? "Spannung pur!" Wie sie die Einstellung ihrer Jungs fand: "Spitzenmäßig!" Und wer ihr am besten gefallen hat: "Alle!" Kein Wunder nach diesem Match: Die Trainerin der HF-D-Jugend sah einen 17:15-Sieg ihrer Jungs bei der JSG Tecklenburger Land. Und eine Partie aus der Voll-auf-die-Zwölf-Abteilung.
Handball am Wochenende - was für ein Stress. "Das hat unsere Nerven ganz schön strapaziert", erzählt sie. Der sonntägliche Befindlichkeitsslalom begann für die 05er, ihre Übungsleiterin und die mitgereisten Eltern mit einem 2:0-Blitzstart. Das ging doch super los - leider aber suboptimal weiter: Nach zehn Minuten hatten die Gastgeber die Angelegenheit gedreht - 2:6 aus Grevener Sicht. "Ohne Ball kann man halt kein Tor machen", schmunzelt Krumbeck ob zahlreicher Schrittfehler und Ballverluste in diesen Minuten. Denn die Abwehr stand eigentlich ganz ordentlich. "In diesem Spiel haben wir nur eine Chance, wenn wir gut als Mannschaft zusammenspielen", hatten Krumbeck und ihre Trainerkollegin Anna Hörsting ihrer Belegschaft vorher eingetrichtert. Was ja generell nie verkehrt ist, galt gegen die bockstarke JSG in besonderem Maße. "Und die Jungs haben gezeigt, dass sie zuhören können", freuten sich die Übungsleiterinnen. Wer besonderes gute Ohren hatte? Kaum festzustellen. "Egal, wer wann und wie lange auf dem Feld war - zu dieser Aufholjagd haben alle beigetragen", betonte das stolze Trainerteam. Zur Halbzeit brachten sie sich dabei schon mal in Schlagdistanz - nur noch 6:8.
Zurück auf der Platte startete dann das Drei-Musketiere-Kapitel: Alle für einen, einer für alle - alle gemeinsam zum Ausgleich: 8:8, 9:9, 15:15, Kopf an Kopf. Die Begegnung jetzt in jener Phase, in der die berühmte Ente kackt - zwei Minuten noch: 16:15, 17:15, Doppelschlag Greven - und das Ding ist gewonnen! Das war mal dramatisch. "Aber auch jederzeit fair", bemerkte Heike Krumbeck. "Dazu hat sicher auch die hervorragende Schiedsrichterleistung beigetragen."
HF-D: Max Schuhmann, Leon Wieskötter - Henning Otte (10), Philip Derksen (4/2), Linus Krumbeck (3), Linus Brinkmann, Maxi Bruns, Daniel Dick, Jonas Häder, Frederik Opitz, Moritz Schulte, Leon Schumacher, Dario Wedlich, Tristan Witte