Handballfreunde Co-Gastgeber für letztes Saisonspiel des TV Emsdetten
Es ist schon eine Weile her, dass es in der Grevener Rönnehalle Zweitliga-Handball zu bestaunen gab. An diesem Samstag ist es wieder einmal so weit, allerdings nicht mit Beteiligung der ortsansässigen Handballerinnen des SC Greven 09, deren Ruhmeszeiten im Unterhaus der deutschen Handballelite schon länger der Vergangenheit angehören. Nein, dieses Mal sind die Herren der Schöpfung dran - der TV Emsdetten, Tabellenneunter der zweiten Handballbundesliga der Herren, empfängt zum letzten Saisonspiel den Tabellenfünften ASV Hamm-Westfalen. "Co-Gastgeber" bei diesem Zweitligaspiel, das um 19 Uhr angepfiffen wird, sind die Handballfreunde Reckenfeld/Greven 05.
Dass der TVE den Schritt aus der bedeutend größeren heimischen Emsdettener Emshalle in die Nachbarstadt geht, liegt indes nicht an einer Einladung durch die Handballfreunde. Vielmehr sind die beiden für so ein Spiel geeigneten Emsdettener Hallen durch andere Veranstaltungen belegt - und da es das letzte Saisonspiel ist, ist eine Abweichung von den zentral vorgegebenen Anwurfzeiten nicht erlaubt. Gleichwohl ist es kein reiner Zufall, dass der "große Nachbar" den Weg zu den Handballfreunden gefunden hat. "Wir haben eine Freundschaft aufbauen können", freut sich der Handballfreunde-Vorsitzende Andreas Krumschmidt. Diese Freundschaft fand ihren Ursprung bereits vor vielen Jahren, als Krumschmidt gemeinsam mit TVE-Manager Holger Kaiser für die Trainerlizenz büffelte - beide Protagonisten damals noch ohne Bezug zu ihren heutigen Aufgaben und Vereinen. Erneuert wurden die Bande dann zum zehnjährigen Jubiläum der 05er, zu dem der TVE als Stargast im Januar nach Greven kam und den dortigen Kreisligisten Zweitligaluft schnuppern ließ. Doch nicht nur auf der Ebene der Organisatoren, auch unter Spielern und deren Familien gibt es mittlerweile Freundschaften. "Da hat sich richtig was entwickelt", freut sich Krumschmidt. So zögerte der 05-Vorsitzende auch keine Minute, als bei ihm das Telefon klingelte mit der Bitte des TVE um die Hallennutzung. Krumschmidt nahm Kontakt mit der Stadtverwaltung in Greven auf und konnte sich auch dort über volle Rückendeckung für den "Umzug" für dieses eine Spiel freuen. "Da haben alle an einem Strang gezogen, im Interesse der Stadt und ihrer Sportler", lobt Krumschmidt.
Sicherlich fällt es dem TVE zwar schwer, dieses besondere Spiel - es ist ja nicht nur das letzte Saisonspiel, sondern auch ein Derby - nicht im eigenen Wohnzimmer austragen zu können, doch wenn schon auswärts, dann bei Freunden. Und die Handballfreunde ihrerseits wollen sich als gute (Co-)Gastgeber zeigen. "Wir unterstützen den TVE bei verschiedenen organisatorischen Dingen sowie im Cateringbereich, indem wir einen Grillstand betreiben", berichtet Krumschmidt. Dass dabei auch der eine oder andere Euro für die Handballfreunde abfallen dürfte, ist von beiden Seiten durchaus gewollt. "Das ist bei uns halt ein Geben und Nehmen, wir unterstützen uns gegenseitig."
Davon, dass die Handballfreunde ihren befreundeten Nachbarn gut unterstützen können, dürften sich allerdings nicht allzu viele Grevener überzeugen können. Die Rönnehalle, deren Kapazität so gerade eben den vierstelligen Bereich erreicht, ist bei weitem kleiner als die Emsdettener Emshalle, wodurch sie zügig ausverkauft war. "Dauerkartenbesitzer, Gästekontingent - da blieb dann nicht viel über", zuckt Krumschmidt mit den Achseln. Das Bedauern, dass wohl nicht viele Einheimische in den Genuss kommen werden, endlich wieder ein Handballspiel auf Bundesliganiveau in Greven anschauen zu können, weicht bei den Handballfreunden aber der Erwartung einer proppenvollen Halle. "Das ist ein echtes Event für uns und wird sicher eine tolle Sache", beschreibt Krumschmidt die Vorfreude im Lager der Handballfreunde.
Quelle: Westfälische Nachrichten