Haufenweise Zeitstrafen

18.11.10

Jörg Schüller musste am Mittwochabend in der Emssporthalle ganz schön Nerven lassen.

Erst führten seine Handballfreunde Reckenfeld/Greven 05 als Kreisliga-Dritter im Nachholspiel gegen den Tabellenletzten HSG Ascheberg/Drensteinfurt II zur Pause nur mit 15:14, dann verteilten die Schiedsrichter zum Schluss auch noch haufenweise Zeitstrafen an seine Mannschaft. Mit 30:23 fiel der Sieg schließlich deutlich niedriger aus als erhofft.

Problem in der ersten Halbzeit war, wie schon am Samstag gegen Roxel, die Abwehr. Ob 5:1 oder 6:0, es wollte einfach nicht so richtig klappen. "Es hat immer nur einer gearbeitet", kritisierte der HF-Coach später. Deshalb war das Spiel bis zur Pause auch über weite Strecken (zumindest, was die Tore anging) ausgeglichen.

Glanzlichter

Aber es gab auch Glanzlichter: Andreas Storkebaum auf Rechts- und Thorben Kazalla auf Linksaußen, die sich im Angriff immer wieder gegen die HSG-Abwehr durchsetzten. Und Christoph Wallroth auf Halblinks. "Mit seinem Sprungwurf aus der zweiten Reihe sind die Gäste nicht klargekommen", freute sich Schüller. Mit einem solchen Sprungwurf traf der 22-Jährige, mit sieben Toren erfolgreichster Schütze des Abends, zum 4:3 (8.), 7:4 (12.) und 9:6 (16.).

Doch die Führung hielt nicht lange, die Gäste glichen aus (12:12, 24.). Nach einem langen Angriff traf Stefan Heming zum 15:14 (29.). Die HF I hatten noch Glück, dass die HSG nicht erneut egalisierte.

Nach einer Halbzeitansprache wollten sich die 05er nicht mehr lumpen lassen, packten hinten kräftig zu und ließen es vorne ordentlich scheppern. In 16 Minuten ließen sie nur drei HSG-Tore zu. Und Heming ließ es auf der anderen Seite gleich drei Mal hintereinander krachen, er schraubte den Spielstand auf 23:17 (43.) hoch. Ganz stark war auch Tim Wienkamps Tempogegenstoß zum 28:18 (55.).

Zeitstrafen

Kurz danach ging´s los: Die Schiedsrichter pfiffen Stürmerfoul gegen Storkebaum. Weil der Rechtsaußen abwinkte, gab´s sogar zwei Zeitstrafen (56.). Max Antemann musste wegen Kopfschüttelns ebenfalls auf die Bank (59.). Obwohl die 05er nur zu viert waren, traf Nikolaj Dick von Linksaußen noch zum 30:23-Endstand (60.). Nun wollten die Gäste unbedingt noch ein Tor werfen - und auf dem Weg zum HF-Kasten schlug ein HSGler Wallroth den Ball auf die (anschließend blutige) Nase. Nach aktuellem Regelwerk hätte das Rot geben müssen, doch die Unparteiischen zeigten nur zwei Finger. Das regte Schüller so sehr auf, dass er zunächst Gelb und dann ebenfalls zwei Finger sah. "Die Schiedsrichter haben das ganze Spiel kaputt gepfiffen", ärgerte sich der HF-Coach.

HF I: Jan Fieke, Dennis Steputat - Christoph Wallroth (7), Stefan Heming (6/1), Thorben Kazalla (4), Michael Hendricks (3), Andy Storkebaum (3), Tim Wienkamp (3), Antemann (2), Dimitri Barwich (1), Nikolaj Dick (1), Florian Tertling

Quelle: Grevener Zeitung