Es brodelt in der Schöneflieth

30.09.13

Reichlich Zündstoff bei der Mitgliederversammlung des SC Greven 09

Satte drei Stunden dauerte die Mitgliederversammlung des SC Greven 09 am Freitagabend - und als die Veranstaltung dann um kurz nach 23 Uhr zu Ende war, dürfte so mancher 09er mit schlechter Laune ins Bett gegangen sein. Unterm Strich war es ein unerfreulicher Abend für den Club um seinen Vorsitzenden Christoph Glanemann, in dessen Verlauf deutlich wurde: Im Verein brodelt es, und zwar gewaltig.

Nur etwa 30 Mitglieder hatten den Weg ins Clubheim gefunden - das erste Ärgernis des Abends: "So geht es nicht. Wir müssen eine Menge tun, um wieder Leben in die Bude zu bringen", war Ehrenrats-Vorsitzender Kalle Gritzka sauer ob der dürftigen Resonanz. Dass die vielen leeren Plätze nicht das einzig Unschöne bleiben würden, das war fast schon zu erwarten gewesen: Zu sehr war der Verein im vergangenen Jahr vom Zweitliga-Abstieg der Handballdamen samt des chaotischen Niedergangs der Spielbetriebs GmbH dominiert worden. "Die Situation um die Handballerinnen hat uns alle sehr bewegt", meldete sich 09-Urgestein Manfred Kleimeyer zu Wort. "Viele Grevener trennen nicht zwischen der Spielbetriebs GmbH und dem SC Greven 09", äußerte Kleimeyer seine Befürchtung, der Ruf des Vereins habe Schaden genommen. Zumindest finanziell bestehe allerdings für 09, das 51 Prozent der Anteile an der Spielbetriebs GmbH hält, kein Grund zur Sorge. Das betonte Rechtsanwalt Hartmut Brandt, der den Verein in dieser Angelegenheit vertritt: "Wirtschaftlich ist das Thema GmbH für den Verein abgehakt", versuchte er die teils erhitzten Gemüter zu beruhigen. Allerdings scheint auch die Führungsriege für einige Mitglieder während der Querelen mit der GmbH eine unglückliche Figur abgegeben zu haben, mitunter wurde Kritik laut. Immerhin drei Mitglieder enthielten sich, als es darum ging, den Vorstand zu entlasten. Dennoch wurden sowohl Dr. Christoph Kösters als Zweiter Vorsitzender als auch Bernd Kuck als Kassierer wiedergewählt. Neuer Kassenprüfer ist der junge Fußballer Hendrik Scherler, mit Birgit Schürmann ist nun auch das Amt der Sozialwartin besetzt. Bernd Kuck bescheinigten die derzeitigen Kassenprüfer Hubert Wimber und Franz-Josef Echelmeyer eine optimale Kassenführung, monierten jedoch im Zusammenhang mit der Auflösung des Kontrakts mit der Spielbetriebs GmbH ein "gewisses Risiko" und empfahlen die Beschäftigung eines Wirtschaftsprüfers.

Obschon es inmitten der hitzigen Diskussionen beinahe unterging: Sportlich gab es im vergangenen Jahr einige Erfolge zu verzeichnen - die Bezirksliga-Aufstiege der Fußball-A-Jugend und der ersten Mannschaft der Handballfreunde sowie der Landesliga-Aufstieg der zweiten Handballdamen-Mannschaft seien nur beispielhaft genannt. Trotzdem: Die Stimmung wirkte geladen, vermeintliche Lappalien wie die Terminierung der Weihnachtsfeier riefen Streitereien hervor, die beim neutralen Beobachter für Kopfschütteln sorgten.

Ehrungen
Der Verein ehrte folgende Jubilare für langjährige Mitgliedschaft:
25 Jahre: Kai Alfermann, Daniel Althoff, Andy Storkebaum
40 Jahre: Thomas Möller
50 Jahre: Franz-Josef Echelmeyer
60 Jahre: Gisela Peters, Werner Wellenbrock
65 Jahre: Gerhard Fromme

Quelle: Westfälische Nachrichten