Die Personalmisere der Handballfreunde setzt sich fort: Gegen Kinderhaus fällt Till Schwenken aus
Es ist ein bisschen wie im Kino-Schocker "Final Destination" - dem Film, in dem ein paar Jugendliche bei einem Flugzeug-Absturz knapp dem Tod entkommen, die meisten von ihnen früher oder später aber doch erwischt werden. Bei den Bezirksliga-Männern der Handballfreunde Reckenfeld/Greven 05 scheint das Verletzungspech regelrecht auf der Jagd zu sein. Till Schwenken heißt sein jüngstes Opfer. In Havixbeck kam der Keeper noch mit einer blutigen Nase davon, jetzt zog er sich abseits des Sports einen Bänderriss zu. Für das Heimspiel gegen die Reserve des SC Westfalia Kinderhaus am Samstagnachmittag (Anwurf: 16 Uhr, Emssporthalle) muss sich Rainer Nowack nun einen anderen Torwart suchen. Und auch für die kommenden Begegnungen: "Till fällt mindestens sechs Wochen aus", kündigt der Trainer an. Im schlimmsten Fall bedeutet das bereits das Saisonende für den Torhüter, dessen Verlust zweifelsohne schwer wiegt. "Für mich ist er der stärkste Keeper der Liga", sagt Nowack über Schwenken. "Er hat phänomenale Leistungen abgerufen und uns einige Male im Spiel gehalten." Der Optimismus des HF-Coaches bleibt trotz des immer weiter schrumpfenden Kaders ungebrochen. "Wir kriegen das hin", ist er überzeugt.
Und das müssen die 05er auch, wenn sie weiterhin um den Klassenerhalt spielen wollen. Nach den beiden Niederlagen gegen die Spitzenteams aus Roxel und Havixbeck will der Tabellenachte nun wieder etwas Zählbares holen. Und das sollte gegen den Drittletzten der Rangliste auch drin sein. "Kinderhaus hat reichlich geschwächelt", stellt Nowack fest. Vier Siege stehen 14 Niederlagen gegenüber. Bei noch acht ausstehenden Spielen dürfte der Abstieg in die Kreisliga damit besiegelt sein. "Für Kinderhaus geht es um nichts mehr", macht der HF-Coach bewusst. Und trotzdem können die Münsteraner seiner Mannschaft gefährlich werden. "Gegen uns sind sie immer extrem motiviert", weiß Nowack. "Das ist ein unbequemer Gegner, der einem das Leben richtig schwer machen kann." Das bekamen die 05er auch im Hinspiel zu spüren, das sie mit 27:24 (13:10) nicht so deutlich gewannen, wie ihnen lieb gewesen wäre. "Hätten wir noch ein paar Minuten mehr auf der Uhr gehabt, hätte das Spiel auch noch kippen können", sagte der Trainer damals nach einer nicht unbedingt konstanten Leistung seiner Mannschaft.
Der Kader ist seitdem zwar aufgrund diverser Verletzungen geschrumpft, dafür sind die verbliebenen Spieler schon oft über sich hinaus gewachsen. Und das wollen sie auch am Samstagnachmittag, besonders in der Abwehr. "Um den Spieler zwischen den Pfosten zu unterstützen", wie Nowack betont. Auf Schwenken können sich die 05er vorerst jedenfalls nicht mehr verlassen.
Von Heidrun Riese
Quelle: Westfälische Nachrichten