Ein unvergesslicher Tag

Gruppenfoto zur Erinnerung: So schnell werden die C- und B-Jugendlichen der Handballfreunde und ihre Trainer die Einheit mit Daniel Kubeš (hinten 4.v.r.) und Artjom Antonevitch (hinten 3.v.r.) nicht vergessen. Foto: Heidrun Riese
24.08.15

Prominenten Besuch hatten die Handballfreunde Reckenfeld/Greven 05 bei ihrem Jugendtrainingslager. Daniel Kubeš, Trainer der Zweitliga-Mannschaft des TVE Emsdetten, übernahm am Samstagvormittag eine Einheit in der Walgenbachhalle. Das war nicht nur ein Highlight für die C- und B-Jugend-Spieler, sondern ebenso für ihre Übungsleiter. Die jüngeren Jahrgänge kamen am vergangenen Wochenende aber auch nicht zu kurz, bei schönstem Sommerwetter machten die vor allem spielerischen Aktionen besonders viel Spaß. Bei der fünften Auflage des Jugendtrainingslagers, der ersten unter der eigenen Vereinsflagge, nutzten die Organisatoren wieder alle Möglichkeiten der Sportstätten am Wittlerdamm: Rasen, Sand und eben die Halle.

 
Dort ging es zwei Stunden vor dem eigentlichen Startschuss für die C- und B-Jugend rund. Kubeš, der auch die tschechische Nationalmannschaft coacht, ließ den HF-Nachwuchs bereits um 10 Uhr rennen. Nach ein paar Lauf- und Fangspielen zum Aufwärmen folgten Passübungen in Zweierteams. Immer wieder unterbrach der TVE-Trainer, um den jungen 05ern wertvolle Tipps mit auf den Weg zu geben. "Ihr müsst in einer athletischen Position stehen", betonte er und forderte die Jugendlichen zu einem kleinen Wettbewerb heraus: "Zehn mal passen. Wer zuletzt fertig ist, macht Liegestütze." Die Verlierer gingen bereitwillig zu Boden. Zur  richtigen Ausübung der Strafe hatte der Profi ebenfalls Hinweise parat und scheute auch nicht davor zurück selbst vorzuführen, wie ordentliche Liegestütze aussehen.
 
Kubeš, der sich zur Unterstützung einen TVE-Spieler mitgebracht hatte, Rechtsaußen Artjom Antonevitch, variierte die Übung mehrfach. Erst waren Bodenpässe auszuführen, dann Sprungwürfe. Später sollte sich der HF-Nachwuchs im Laufen zupassen, in die eine Richtung kurz und in die andere Richtung lang. "Wichtig ist nicht, wie schnell man läuft", erklärte der Zweitliga-Trainer, "sondern dass die Pässe ankommen." Nach einigen Torwurf- und Abwehrübungen wollte Kubeš wissen: "Habt ihr Lust zu spielen?" Antonevitch übernahm die Rolle des Schiedsrichters, der TVE-Coach wollte zuschauen. Statt sich an den Rand zu stellen und vielleicht ein bisschen mit den HF-Trainern zu quatschen, blieb er mitten im Geschehen und unterbrach immer wieder für Hinweise und Tipps. "Er fordert unsere Jungs und nimmt sich richtig viel Zeit für sie", freute sich C-Jugend-Coach Frank Eiterig, auch mit Blick auf die Uhr. Die eineinhalb Stunden, die vereinbart waren, waren nämlich längst vorbei. Eine Wurfübung aus kurzer Distanz, bei der schnelle Entscheidungen auf beiden Seiten gefordert waren, hängte Kubeš aber noch hinten dran.
 
Nach knapp zwei Stunden waren die 05er erstmal platt - und zufrieden. Genau wie Eiterig, der zusammen mit seinen Trainerkollegen kleine Geschenke an die beiden Gäste aus Emsdetten überreichte. "Das war einmalig", fand er. "Nicht nur für die Jungs, sondern auch für uns. Wir können alle eine ganze Menge mitnehmen."
 
Der Rest des Wochenendes stand ganz im Zeichen des Teambuildings, besonders für die älteren Jahrgänge. Für die beiden D-Jugend-Mannschaften stand unter anderem ein Koordinationsparcours mit sechs Stationen auf dem Programm. Beim Dosenwerfen, einer "Twister"-Variation oder Jonglieren kam der Spaß nicht zu kurz. Besonders viel gelacht wurde, als die U12- und U13-Spieler Wasserbomben fangen sollten - ein Spiel, bei dem nicht alle Teilnehmer trocken blieben. "Wir wollten ein wenig Abwechslung ins Training bringen", erklärte D-Jugend-Coach Sebastian Sutthoff, "und auch mal andere Mittel einsetzen als den Handball."
 
Für die beiden jüngsten Teams der 05er war es schon aufregend, über das Beachfeld zu wirbeln. Vor allem bei den besonderen Regeln, die sich E-Jugend-Trainer Andreas Rottmann überlegt hatte: "Wenn ich 'Handballfreunde' rufe, legt ihr euch flach auf den Boden." Später ging es für seine Schützlinge und die Minis noch auf Schnitzeljagd, besser gesagt auf die Suche nach dem Sportsgeist. "Die Handballer sind in der Sommerpause ganz faul geworden und die Kinder sollen mit verschiedenen Aufgaben die Sportlichkeit zurückbringen", erklärte Mini-Coach Lukas Jozefowitz. Es galt zum Beispiel, 45 Sekunden auf einem Bein zu stehen, zehn Hampelmänner zu machen oder einen coolen Anwurfslogan zu erfinden. Ein weiteres Highlight für die beiden Altersklassen war das Handballfest am Sonntagvormittag, zu dem auch die Eltern eingeladen waren.
 
Durch die Unterstützung des Fördervereins und der Kreissparkasse Steinfurt war das Jugendtrainingslager für die Teilnehmer wieder kostenlos, inklusive Getränken sowie Obst, Kuchen, Gegrilltem und Frühstück. Jugendkoordinator Max Antemann freute sich über ein rundum gelungenes Wochenende: "Und diesmal hat auch das Wetter endlich mal mitgespielt."
 
von Heidrun Riese
 
Quelle: Westfälische-Nachrichten