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Rönne-Pokal zum Jahresauftakt

Typisch Handball

Greven

Über 20 Mannschaften nahmen in der Rönnehalle am Auftaktturnier der Handballabteilung des SC Greven 09 teil.

Stefan Bamberg

Wenn nicht jetzt, wann dann?!, scheint sich dieser Handballfreund zu denken. 05 und 09 wünschten mit dem Rönnecup ein frohes neues Handballjahr.
Wenn nicht jetzt, wann dann?!, scheint sich dieser Handballfreund zu denken. 05 und 09 wünschten mit dem Rönnecup ein frohes neues Handballjahr. Foto: Stefan Bamberg

Jeder erzählt von etwas anderem. Die einen hatten einen Sahnetag. Die anderen könnten schon längst auf dem Heimweg sein. Sie haben sich gekabbelt und bekämpft. Erfolg gehabt oder eben nicht. Doch zum guten Schluss sitzen sie alle gemeinsam am Mittelkreis. Keiner ist beleidigt nach Hause gefahren, alle Scharmützel sind vergessen. Gepflegtes Sich-auf-die-Mütze-Hauen. Das faire Shakehands danach – oft kopiert, selten erreicht. Typisch Handball! Mehr gibt‘s am Samstag in der Rönnehalle eigentlich nicht zu sagen.

Der siebte Rönnecup hat gezeigt, was die Höhner ja schon länger wissen: Handball ist der Sport für Kenner. Und – um mal im Liedtext zu bleiben – über 20 Mannschaften sind jederzeit zum Wurf bereit. Die eingespielten Chef-Organisatoren Pia Schwitte und Sebastian Sutthoff meinen: „Es ist ein tolles Turnier, um die spielfreie Zeit zu überbrücken.“ Spielfreie Zeit? Wer sich die Aktiven anguckt, kommt schnell zu dem Ergebnis, dass man die Winterpause besser abschaffen sollte: Es geht zur Sache, ums Ergebnis, aber auch ums Erlebnis: „Wir sind Erster – wenn Du die Tabelle umdrehst!“, frotzelt etwa Konrad Seidemann, E-Jugendcoach der Handballfreunde. Sein Blick verrät, dass er das nicht so schlimm findet. Klasse gekämpft haben seine Schützlinge trotzdem – übrigens nicht nur auf der Platte: Denn für die E-Junioren beginnt der Tag mit einem Vielseitigkeitswettkampf. Hockwende, Viersprung, hinsetzen, aufstehen, Ball hochwerfen, Ball fangen – manches davon gleichzeitig, alles innerhalb einer Stunde. Ein strammes Programm, das extrafit macht – und die Körperbeherrschung schult: „Ohne Koordination ist unsere Sportart nicht zu schaffen“, sagt Pia Schwitte. Längst durchgesetzt hat sich diese Ansicht im Handballkreis: „Inzwischen gibt es in diesen Disziplinen eigene Turniere“, erzählt die Übungsleiterin.

Tore werfen muss man aber natürlich trotzdem noch – auch da will Schwittes D1 angreifen: „Unsere Gruppe mit Everswinkel, Burgsteinfurt und Nordwalde ist ein Hammer.“ Leider trifft selbiger die 09-Sieben: Im wohl hochklassigsten Turnier des Wochenendes ist für die 09erinnen nach der Vorrunde Schicht – Platz sieben am Ende, die D2 wird Achte. Die gierigsten Gastgeberinnen sind derweil die 09-E1-Mädchen, die sich die Bronzemedaille sichern.

Doch die zahlreichen Heim-Fans fiebern gern mit Gästen: Famosen Thrill hat das D-Juniorinnen-Finale zwischen den 09-Besiegern DJK Everswinkel und TB Burgsteinfurt: 4:5 steht es kurz vor Schluss, dreimal wird Zeitspiel angezeigt. Und die TBlerinnen? Sind abgebrüht wie Omma beim Rommé-Nachmittag! Anderthalb Minuten lang holen sie Freiwürfe raus – und zocken so die Uhr runter. Wer so cool ist, hat den Pokal verdient. Die Geschlagenen gratulieren anerkennend – typisch Handball.