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Handball: Bezirksliga

Tapetenwechsel

Greven

Wachablösung bei den Handballfreunden: Warum Rainer Nowack nach drei Jahren als Trainer der Herren gehen muss. Und für wen er Platz macht.

Sven Thiele

Trainerwechsel: Martin Halfmann löst Rainer Nowack (kleines Bild) ab und übernimmt ab dem Sommer die sportliche Verantwortung für die Herrenmannschaft der Handballfreunde.
Trainerwechsel: Martin Halfmann löst Rainer Nowack (kleines Bild) ab und übernimmt ab dem Sommer die sportliche Verantwortung für die Herrenmannschaft der Handballfreunde. Foto: Heimspiel / Mario Witthake

Kaum jemand macht ihn gerne, den Frühjahrsputz. Doch einmal im Jahr ist bei vielen traditionell Großreinemachen angesagt. Manche gehen noch einen Schritt weiter, wechseln die Tapeten und sorgen nicht nur für frischen Glanz, sondern gleich für eine grundlegende Veränderung. Genau dazu haben sich auch die Handballfreunde entschieden. Dafür muss Rainer Nowack zum  Saisonende seinen Trainerstuhl beim Bezirksligisten räumen. Er macht Platz für Martin Halfmann, der vom Ligakonkurrenten DJK Hiltrup nach Greven wechselt, und für Frische und Veränderung sorgen soll.

„Ich möchte, dass etwas Neues kommt“, erklärt Andreas Krumschmidt den Grund für den Tapetenwechsel. Nach drei Jahren, so der Vorsitzender der Handballfreunde, sei der richtige Zeitpunkt gekommen, einen neuen Trainer zu installieren. Fündig geworden ist Krumschmidt bei der DJK Eintracht Hiltrup. Beim Ligakonkurrenten steht ebenfalls ein Wechsel bevor.

Der dort scheidende Trainer Martin Halfmann zögerte dennoch, bevor er den Handballfreunden seine Zusage gab. Für das Hiltruper Urgestein, das seit Kindesbeinen bei seinem Heimatverein eng verwurzelt ist, war vor allem die verhältnismäßig große Distanz ein Knackpunkt. „Doch die Handballfreunde waren sehr hartnäckig.“ Überzeugt habe ihn schließlich das Gesamtpaket: „Das Konzept gefällt mir, die Führung gefällt mir und die Gespräche fand ich sehr gut“, freut sich der 54-Jährige auf seine neue Aufgabe. Egal ob in der  Bezirksliga, dafür müssen die Handballfreunde bis auf Platz fünf klettern, oder eine Klasse tiefer, seine Zusage steht. „Die Klasse interessiert mich nicht. Ich bin dafür da, den Handball weiterzuentwickeln.“

Aussagen wie diese sind es, die Andreas Krumschmidt vom neuen Trainer schwärmen lassen. Krumschmidt will vor allem das Augenmerk auf den sich entwickelnden Unterbau im Jugendbereich gerichtet wissen. Und damit den von Rainer Nowack eingeschlagenen Weg konsequent fortsetzen. Für den kam die Entscheidung, die der Mannschaft am vergangenen Wochenende mitgeteilt wurde, „überraschend“.

Nowack macht keinen Hehl daraus, dass ihm der Abschied schwer fällt. Unter seiner Regie haben die Handballfreunde in der vergangenen Saison die Qualifikation zur Bezirksliga geschafft. Derzeit rangieren sie auf Rang acht.

„Wir sind gerade dabei, ein Konzept für den Herrenbereich zu entwickeln. Das hätte ich gerne zu Ende geführt“, meint der scheidende Trainer, der gleichwohl betont, dass es keine Trennung im Disput gebe. „Vielleicht tut es der Mannschaft gut“, kann er die Entscheidung des Vereins nachvollziehen. Verabschieden will sich Rainer Nowack nach Möglichkeit mit dem Klassenerhalt. „Ich werde alles für die Truppe bringen“, verspricht er.

Ein ähnliches Versprechen hat auch Martin Halfmann seinen Hiltrupern gegeben, die ebenfalls um den Verbleib in der Liga zittern.

Ein pikantes Detail am Rande: Am vorletzten Spieltag treffen beide Teams aufeinander. Die Ansage ist klar: „Es gibt nichts zu verschenken.“