Handball: Torwart-Training
Der ganz normale Wahnsinn
Greven
Wer sich freiwillig in ein Handballtor stellt muss verrückt sein. Oder unverwundbar. Oder beides. Bei den meisten Menschen würde diese Behauptung breite Zustimmung erfahren. Bei Handball-Trainerin Pia Schwitte vom SC Greven 09 indes kommt man mit solch einem Satz nicht so einfach davon. Für sie ist die Torhüterposition eine der komplexesten und gleichsam wichtigsten im Handballsport.
Man muss weder verrückt noch unverwundbar sein – was, hilft ist zunächst einmal keine Angst vorm Ball zu haben, und ein gewisser Trainingsfleiß, den braucht man auch. Schon seit längerem gibt es eine Kooperation zwischen Greven 09 und den Handballfreunden Reckenfeld Greven, die zum Ziel hat, ihrem Personal die bestmögliche Ausbildung zukommen zu lassen – isoliert vom Trainingsalltag.
Auf Einladung besuchte am Wochenende Olaf Grintz, Lehrwart vom Handballkreis Bielefeld/Herford, das gemeinsame Training. Sein Seminarthema „Wie integriere ich die Torhüter in den normalen Trainingsalltag“ stieß auf ungeteilte Begeisterung. Insgesamt zwölf Torhüter ließen sich die Gelegenheit, beim Fachmann zu trainieren, nicht entgehen.
Olaf Grintz erklärte zunächst einen Aufwärmzirkel sowohl für Feldspieler als auch Torhüter. Im Trainingsalltag umgesetzt, dient dieser Zirkel gleichzeitig der Verletzungsprävention. Danach folgten kurze Aufwärmspiele, bei denen den Teilnehmern viel Aufmerksamkeit und Lauffreude abverlangt wurden.
Beim Einwerfen wurden Torhüter und Feldspieler mit koordinativen Aufgaben vorweg geschult, um zu zeigen, dass das Torhüter-Einwerfen vor dem Spiel auch anders sein kann, als reihenweise hintereinander weg aufs Tor zu werfen. Ob Schrittfolgen oder Stellungsspiel – Grintz erläuterte zahlreiche Möglichkeiten, das Training variantenreich zu gestalten.
Kathrin Lohmann, Torhüterin aus der Landesliga-Damenmannschaft von 09, zeigte sich beeindruckt: „Ich kann für mich einiges mitnehmen!“