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Andy Storkebaum leistete Handball-Entwicklungsarbeit in Ecuador

Wie Kartoffelsalat auf Galapagos

Greven

Die Sportart ist hierzulande alles andere als exotisch - der Ort, wo sie trainiert wurde, schon. Andy Storkebaum leistete vor vielen Jahren in Ecuador Entwicklungshilfe beim Passen und Fangen mit dem runden Spielgerät.

Martin Weßeling

Handball am Äquator. Zumindest in Ecuador durchaus exotisch.
Handball am Äquator. Zumindest in Ecuador durchaus exotisch. Foto: Privat

Der aus Ecuador stammende Sportler Jonathan Camacho wird zu den weltweit besten BMX-Fahrern im Freestyle gezählt. Bei den Olympischen Spielen in Tokio soll er für sein Land antreten. 2019 gewann der Radsportler Richard Carapaz zudem die Gesamtwertung des Giro d’Italia. Soweit – so gut! Aber Handball im Land der Anden oder direkt an der Pazifikküste? Das wäre ja in etwa so, als würde westfälischer Kartoffelsalat neuerdings auf den Galapagos-Inseln feil geboten. Ein exotischer Gedanke. Irgendwie unvorstellbar, aber trotzdem ballsportlich gesehen Realität. Zumindest, seitdem der Grevener Andy Storkebaum im Land der Bananen und wohlschmeckenden Kaffeebohnen Entwicklungshilfe geleistet hat.

Das ist schon ein paar Tage her, hat sich jedoch fest in die DNA des aktiven Handballers und Trainers eingenistet. „Ich bin seinerzeit viel durch die Welt gereist und zusammen mit einem Bekannten in Guayaquil, der größten Stadt Ecuadors, gestrandet. Dort gab es eine deutsche Schule – und eher zufällig wurde dort ein Handball-Kurs angeboten“, erinnert sich Storkebaum, unter anderem mittlerweile zweiter Vorsitzender des Stadt-Sport-Verbandes, an ein besonderes sportliches Abenteuer, das er im Alter von etwa 17 Jahren in Südamerika erlebte.

Da sich schnell herumgesprochen hatte, dass Storkebaum in seinem Heimatland als aktiver Handballer Erfahrung gesammelt hatte, war schnell klar, dass er diese am anderen Ende der Welt würde weitergeben müssen. „Das war hochinteressant. Die Jungs dort waren athletisch gut ausgebildet. Doch mit dem Handball hatten sie nicht viel am Hut. Wir sind da etwas naiv herangegangen“, muss der Grevener immer noch schmunzeln, wenn er an seinen sportlichen Exkurs zurückdenkt. „Linien mussten aufgemalt werden, Tore gab es glücklicherweise. Dribbeln und Fangen konnten die Schüler auch schon. Aber sie haben sich doch sehr gewundert, als wir ihnen erste Spielzüge beigebracht haben und deren Sinn vermitteln konnten.“

Die Kommunikation verlief in Guayaquil auf Deutsch, Englisch, Spanisch sowie mit Hand und Fuß, wie Storkebaum weiter schildert. Am Ende – und dieser Umstand bleibt immer im Gedächtnis – hatten alle Beteiligten jede Menge Spaß am Handball-Kurs der deutschen Gäste. „Gerade, weil wir so jung waren, haben wir das Ganze sehr intensiv erlebt. Das war auf jeden Fall ein Highlight“, sagt Storkebaum, der seiner Lieblings-Sportart treu geblieben ist. Bei den Handball-Freunden Reckenfeld/Greven engagiert er sich seit vielen Jahren nicht nur als Spieler, sondern auch als Trainer und auch Funktionär. Die Grundlagen dafür wurden in Südamerika gelegt.