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Handball: Kreisliga

„Ich sehe großes Potenzial“

Greven

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge hat Martin Halfmann seine zweite und letzte Saison mit den Kreisliga-Männern der Handballfreunde Reckenfeld/Greven 05 zu Ende gebracht. Lachend, weil es trotz der großen Personalnot sportlich gar nicht so schlecht lief. Weinend, weil dem Trainer das Team und der Verein sehr ans Herz gewachsen sind.

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Martin Halfmann in seinem Element. Der Coach hinterlässt bei den Handballfreunden eine Lücke.
Martin Halfmann in seinem Element. Der Coach hinterlässt bei den Handballfreunden eine Lücke. Foto: Heidrun Riese

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge hat Martin Halfmann seine zweite und letzte Saison mit den Kreisliga-Männern der Handballfreunde Reckenfeld/Greven 05 zu Ende gebracht. Lachend, weil es trotz der großen Personalnot sportlich gar nicht so schlecht lief. Weinend, weil dem Trainer das Team und der Verein sehr ans Herz gewachsen sind. Im Interview mit unserer Mitarbeiterin Heidrun Riese wirft er einen Blick auf seine Zeit als HF-Coach.

Zuerst mal zur Saison 2018/19: Ihr hattet von Anfang an Personalnot, die im Laufe der Monate immer größer geworden ist. Wie habt ihr das Jahr ohne Spielabsage überstanden?

Martin Halfmann: Ein paar Mal war es schon relativ knapp. Ich erinnere mich da zum Beispiel an das Rückspiel in Ladbergen, das wir mit 25:23 auch noch knapp gewonnen haben. Das war natürlich ein Highlight. Wir hatten das Glück, dass wir meistens Leute aus der A-Jugend oder aus der zweiten Mannschaft rekrutieren konnten. Sie waren auch gerne dazu bereit, bei uns einzuspringen. Ohne diese Mithilfe wäre das alles nicht möglich gewesen.

Sie sind am Ende auf dem achten Platz gelandet und weisen mit 27:25 Zählern sogar ein positives Punkteverhältnis vor. Auf einer Skala von eins bis zehn, wie zufrieden sind Sie mit diesem Ergebnis?

Martin Halfmann: Da bin ich auf jeden Fall bei einer Neun. Wir hatten die ganze Saison über nichts mit dem Abstieg zu tun. Wenn mir vorher jemand gesagt hätte, dass wir auf Platz acht enden, hätte ich das sofort unterschrieben.

Abgesehen von der Personalnot, was war für euch die größte Herausforderung?

Martin Halfmann: Wir konnten häufig nicht so spielen, wie ich es mir vorgestellt hatte – was natürlich auch mit der Personalnot zu tun hatte. Wir mussten im Deckungsverhalten einige Abstriche machen, im Angriff ebenso – weil Spieler auf anderen Positionen zum Einsatz kamen als gewohnt und wir immer wieder in unterschiedlichen Konstellationen gespielt haben. Das war eigentlich das Schwierigste.

Mit welchem Spiel hat Sie ihre Mannschaft am meisten begeistert?

Martin Halfmann: Das absolut begeisterndste Spiel war für mich das Heimspiel gegen die HSG Gremmendorf/Angelmodde. Das war meiner Meinung nach mit Abstand das beste Spiel der ganzen Saison. Unser Gegner wäre Tabellenführer geworden, wenn er uns geschlagen hätte, aber wir haben mit 39:25 hoch gewonnen. Unser Angriff war überragend. 39 Tore gegen diese Mannschaft zu erzielen, das war schon toll!

Sie gehen jetzt in Handball-Rente, machen zumindest eine Pause. Warum – und was könnte Sie dazu bewegen, doch wieder anzufangen?

Martin Halfmann: Der Hauptgrund für mich ist wirklich: So wie ich Trainersein lebe, ist das für mich sehr anstrengend, besonders an Spieltagen. Ich könnte nicht für die nächste Saison zu 100 Prozent sagen, dass ich alles geben kann - weil ich am Spielfeldrand so mitgehe, ich bin quasi mit auf dem Spielfeld. Was mich dazu bewegen könnte, wieder einen Trainerposten zu übernehmen – Da gibt es zwei Szenarien: Ich habe den Handballfreunden versprochen, dass ich jederzeit einspringe, sollte es Probleme geben. Da stehe ich auch voll hinter! Wenn ich wüsste, dass es eine vernünftige Jugendarbeit gibt, so wie bei den Handballfreunden, wäre das auch ein Grund, darüber nachzudenken. Ich kann niemals nie sagen. Wenn da etwas Interessantes kommt, reizt es mich vielleicht schon noch einmal. Aber ich kann mir nur schwer vorstellen, dass mich ein anderer Verein als die Handballfreunde so sehr überzeugen könnte.

Till Schwenken wechselt nach Kinderhaus, Marcel „Cello“ Peters geht nach Borghorst, Tim Wienkamp hört auf – da gibt es zur neuen Saison einen großen Umbruch. Gibt es trotzdem etwas, was Sie ihrem Nachfolger Dennis Kötter mit auf den Weg geben möchten?

Martin Halfmann: Ich kenne natürlich die aktuellen Personalplanungen nicht. Aber diese drei Spieler, die jetzt gegangen sind, sind schon absolute Leistungsträger gewesen. Till ist einer der besten Torhüter der Kreisliga, Tim einer der besten Rechtsaußen und Cello einer der besten Rückraumspieler. Dafür kommt Walter Kusmitsch zurück, was ein absoluter Gewinn ist. Dimitri Barwich ist hoffentlich auch wieder dabei. Mattis Dömer hat sich im vergangenen halben Jahr deutlich verbessert. Ich denke, dass Moritz König in seinem zweiten A-Jugend-Jahr auch weiter eingebunden wird. Er bringt sehr viel Potenzial mit. Genau wie Paul Haje, der jetzt in den Seniorenbereich gewechselt ist. Außerdem kommt Stefan Hufelschulte wieder. Er ist ein Mann für einfache Tore, der uns in der vergangenen Saison schon gefehlt hat, vor allem als Linkshänder auf der rechten Rückraumposition. Aber auch als Rückhalt für die jungen Spieler ist er sehr wichtig, genau wie Thomas Menke. Ich bin überzeugt: Solange die Mannschaft den nötigen Respekt bewahrt und diszipliniert arbeitet, ist da auf jeden Fall etwas rauszuholen. Aber es wird nicht einfach. Ich denke, dass es von der Ausgangslage her sicherlich ähnlich wird wie vor einem Jahr.

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