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Handball: Rönnecup in der Emshalle

Das vielseitige Handball-Spektakel

Greven

Die Co-Produktion funktioniert: Greven 09 und die Handballfreunde laden am ersten Wochenende des neuen Jahres zu ihrem Rönnecup – und in der Halle geht‘s ab! Da stört es niemanden, dass die lokalen Teams keine Chance auf die Pokale haben.

Stefan Bamberg

Ohrenbetäubende Schlachtrufe, geschickte Kreuzungen, explosive Nullneunerinnen und flauschige Maskottchen. Der Rönnecup – das gemeinsame Projekt von HF und Greven 09 – bescherte allen Beteiligten ein trubeliges, aber äußerst fröhliches Wochenende.
Ohrenbetäubende Schlachtrufe, geschickte Kreuzungen, explosive Nullneunerinnen und flauschige Maskottchen. Der Rönnecup – das gemeinsame Projekt von HF und Greven 09 – bescherte allen Beteiligten ein trubeliges, aber äußerst fröhliches Wochenende. Foto: Stefan Bamberg

Beim Reinkommen herrscht erst mal vollendetes Gewiggel. Tribünen-Trubel. Würstchen-Duft. Flitzende Organisatoren. Und nicht nur auf dem Spielfeld fliegende Bälle. Das alles beim achten Rönnecup der Handballfreunde und Nullneuner in der Emshalle.

Wo selbst die Chefin mitwirbelt: 09-Abteilungsleiterin Annette Wilbers-Noetzel schreibt im Eingangsbereich gerade Teilnahmeurkunden. Leistet fix Abhilfe beim Hilferuf einer helfenden Mama, dass „der Grill blubbert“ – und sorgt für Ordnung rund ums Spielfeld: „Weg da hinterm Tor, bitte – aber flotti!“ Überhaupt ist Familie Noetzel sowas von mittendrin statt nur dabei: Imke als eine der überzeugenden Nachwuchs-Schiedsrichterinnen. Lenja trainiert die D1 der Nullneunerinnen.

Jene bekommt heute übrigens endlich mal was zu tun: In der Kreisliga nämlich ziehen sie mit 18:0 Punkten einsam ihre Bahnen, nun allerdings warten Gegnerinnen aus den benachbarten Handballkreisen und höheren Klassen. Die Gastgeberinnen sind Teil eines mitunter exquisiten Turniers: hohe Spielintelligenz, ein ausgeprägter Blick für die Mitspielerin, gewieftes Verzögern beim Abschluss statt immer nur tausend Watt – alles, was Mädchenhandball auszeichnet.

Schön aber auch die – ja, so viel Klischee darf wohl sein – geschlechtsspezifischen Ticks: die grellen Schlachtrufe mit ganz viel „Hey, hey, hey!“, die plüschigen Maskottchen – und zwei Burgsteinfurterinnen, die sich das Warten auf den Anpfiff mit Handständen verdingen. Greven freilich wartet – gegen so starke Konkurrenz durchaus erwartungsgemäß – vergeblich auf den ganz großen Wurf: Die Kreisauswahl Euregio-Münsterland holt sich den Pokal, die Noetzel-Sieben glänzt als fröhliche Gratulantin.

Und was machen die Jungs so? Die entdecken zunächst die Koordinationswunder in sich – manchmal zumindest: Beim Vielseitigkeitswettkampf im Rahmen des E-Jugendturniers am Samstagmorgen mutieren brachiale Steineschmeißer für eine Stunde zu filigranen Seilchenspingern. Anfangs gerade beim männlichen Nachwuchs belächelt und selten gekonnt – aber mittlerweile? „Wird es besser“, grinst Sebastian Sutthoff, Chef-Planer von den Handballfreunden. Seine 09-Kollegin Pia Schwitte gilt kreisweit als Vorreiterin der Vielseitigkeitsdisziplin: „Es geht dabei schließlich um Bewegungsabläufe, die für die sportliche Grundausbildung von Handballern wichtig sind“, finden beide. Beim TV Emsdetten können sie ’s jedenfalls: Die Kleinen vom großen Nachbar gewinnen souverän den Cup.

Bleiben zuletzt noch die D-Jungs der Handballfreunde, die Sonntag in den Ring steigen: Auch sie können nur staunen, wie die Emsdettener übers Parkett fegen – der nächste Erfolg für den TVE.

Im Anschluss eröffnen noch die Minis die Torejagd – natürlich mit einem glasklaren Sieg für alle!