Handball: Rönnecup in der Emshalle
Das vielseitige Handball-Spektakel
Greven
Die Co-Produktion funktioniert: Greven 09 und die Handballfreunde laden am ersten Wochenende des neuen Jahres zu ihrem Rönnecup – und in der Halle geht‘s ab! Da stört es niemanden, dass die lokalen Teams keine Chance auf die Pokale haben.
Beim Reinkommen herrscht erst mal vollendetes Gewiggel. Tribünen-Trubel. Würstchen-Duft. Flitzende Organisatoren. Und nicht nur auf dem Spielfeld fliegende Bälle. Das alles beim achten Rönnecup der Handballfreunde und Nullneuner in der Emshalle.
Wo selbst die Chefin mitwirbelt: 09-Abteilungsleiterin Annette Wilbers-Noetzel schreibt im Eingangsbereich gerade Teilnahmeurkunden. Leistet fix Abhilfe beim Hilferuf einer helfenden Mama, dass „der Grill blubbert“ – und sorgt für Ordnung rund ums Spielfeld: „Weg da hinterm Tor, bitte – aber flotti!“ Überhaupt ist Familie Noetzel sowas von mittendrin statt nur dabei: Imke als eine der überzeugenden Nachwuchs-Schiedsrichterinnen. Lenja trainiert die D1 der Nullneunerinnen.
Jene bekommt heute übrigens endlich mal was zu tun: In der Kreisliga nämlich ziehen sie mit 18:0 Punkten einsam ihre Bahnen, nun allerdings warten Gegnerinnen aus den benachbarten Handballkreisen und höheren Klassen. Die Gastgeberinnen sind Teil eines mitunter exquisiten Turniers: hohe Spielintelligenz, ein ausgeprägter Blick für die Mitspielerin, gewieftes Verzögern beim Abschluss statt immer nur tausend Watt – alles, was Mädchenhandball auszeichnet.
Schön aber auch die – ja, so viel Klischee darf wohl sein – geschlechtsspezifischen Ticks: die grellen Schlachtrufe mit ganz viel „Hey, hey, hey!“, die plüschigen Maskottchen – und zwei Burgsteinfurterinnen, die sich das Warten auf den Anpfiff mit Handständen verdingen. Greven freilich wartet – gegen so starke Konkurrenz durchaus erwartungsgemäß – vergeblich auf den ganz großen Wurf: Die Kreisauswahl Euregio-Münsterland holt sich den Pokal, die Noetzel-Sieben glänzt als fröhliche Gratulantin.
Und was machen die Jungs so? Die entdecken zunächst die Koordinationswunder in sich – manchmal zumindest: Beim Vielseitigkeitswettkampf im Rahmen des E-Jugendturniers am Samstagmorgen mutieren brachiale Steineschmeißer für eine Stunde zu filigranen Seilchenspingern. Anfangs gerade beim männlichen Nachwuchs belächelt und selten gekonnt – aber mittlerweile? „Wird es besser“, grinst Sebastian Sutthoff, Chef-Planer von den Handballfreunden. Seine 09-Kollegin Pia Schwitte gilt kreisweit als Vorreiterin der Vielseitigkeitsdisziplin: „Es geht dabei schließlich um Bewegungsabläufe, die für die sportliche Grundausbildung von Handballern wichtig sind“, finden beide. Beim TV Emsdetten können sie ’s jedenfalls: Die Kleinen vom großen Nachbar gewinnen souverän den Cup.
Bleiben zuletzt noch die D-Jungs der Handballfreunde, die Sonntag in den Ring steigen: Auch sie können nur staunen, wie die Emsdettener übers Parkett fegen – der nächste Erfolg für den TVE.
Im Anschluss eröffnen noch die Minis die Torejagd – natürlich mit einem glasklaren Sieg für alle!